Freitag, 14. August 2009

MEERSBURG

14.08.09 - (IBN) Dem raschen Eingreifen eines Schlauchbootfahrers hat es moglicherweise eine 53-jährige Frau zu verdanken, dass sie am Mittwochabend, gegen 18.15 Uhr nicht im Bodensee vor Meersburg ertrunken ist. Die Frau war zusammen mit ihrem Ehemann in den See hinaus geschwommen, nach rund 50 Metern alleine jedoch wieder umgekehrt. Hierbei erlitt sie plötzlich einen Schwöcheanfall und rief deshalb um Hilfe. Der vermutlich aus der Schweiz stammende Fahrer eines motorisierten Schlauchbootes eilte der Frau daraufhin zu Hilfe und brachte sie an das Ufer. Ein anschlieflend hinzugezogener Notarzt veranlasste, dass sie vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der unbekannte Schlauchbootfahrer oder Personen, die möglicherweise Hinweise zu dessen Identität geben können, werden gebeten, sich mit der Wasserschutzpolizei Überlingen, Tel. 07551/949590, in Verbindung zu setzen.

Motorboot geklaut

14.08.09 - (IBN) Als Tatverdächtige des Diebstahls eines Motorbootes in der Nacht zum Mittwoch in Langenargen konnten Beamte der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen einen 19-jährigen Heranwachsenden sowie zwei 16-jährige Mädchen ermitteln. Das Trio war mit dem im Gemeindehafen vertäuten Boot im Wert von rund 1500 Euro in Richtung Malerecke gefahren, wo sie es am Strand zurück liessen. Dort wurde es gegen 02,.00 Uhr von einem Wachmann entdeckt. Die Nachforschungen der Beamten führten rasch auf die Spur der drei die Diebe, die gestanden haben.

Große Freude nach der Ankunft in Plymouth

14.08.09 - Nachdem die „Hexe” von Norbert Plambeck (Cuxhaven) am Mittwochnachmittag als erste deutsche Yacht beim Rolex Fasstnet Race das Ziel erreicht hat, ist am Donnerstag das Gros der deutschen Flotte in Plymouth eingelaufen. Kurz vor drei Uhr britischer Zeit und damit rund dreieinhalb Tage nach dem Start in Cowes auf der Isle of Wight hatte die „Varuna” von Jens Kellinghusen (Kieler Yacht Club) als zweites deutsches Schiff die 608 Seemeilen lange Strecke bewältigt. Die neue Rogers IRC 46 hatte vor allem auf der Rückfahrt vom Fastnet Rock unter Spinnaker in der Irischen See einen rasanten Ritt hingelegt und war als Dritte in der Klasse IRC Z angekommen. Auch nach berechneter Zeit hat sie in ihrer Klasse noch viele Plätze gut machen können. Die genaue Platzierung nach Handicap-Wertung Zeit ergibt sich aber erst nach Ankunft der kleineren Yachten im Laufe des Freitags.

Ebenfalls der Sprung in die Top Ten nach gesegelter Zeit gelang dem Hamburger Reeders-Sohn Felix Scheder-Bieschin mit seiner südafrikanischen Crew auf der Marten 49 „Vineta”. Um 5.20 Uhr kreuzte sie nach spannenden letzten Meilen die Ziellinie. „Die letzten 24 Stunden waren sehr aufregend. Anders als auf dem Hinweg schlug die Tide am Lizard Point diesmal zu unseren Gunsten um. Dadurch haben wir noch etliche Boote vor dem Ziel einholen können. Mit dem Verlauf der Regatta und dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden”, berichtete der Skipper.

Ganz anders erging es der „Norddeutschen Vermögen Hamburg”, die sich auf dem Weg zum Fastnet Rock beständig in der Spitzengruppe gehalten hatte, von dort zurück aber einige leichtere Yachten ziehen lassen mussten. „Am Anfang haben wir die Tidengates gut erwischt, das hat uns nach vorn gebracht. Die Position haben wir trotz der mühseligen Kreuz zum Rock gut gehalten, konnten dann bei dem leichteren Wind zurück aber nicht mehr so gut mithalten”, erzählte Skipper Torsten Hilbert. Die Crew der Andrews 56, Ausbildungsschiff des Hamburger Vereins für Seefahrt, kann noch mit einem Platz in den Top-20 rechnen. „Damit sind wir sehr zufrieden. Wir wollten einen Platz im ersten Drittel”, so Hilbert, dem allerdings das Erlebnis, den Fastnet Rock gesichtet zu haben, versagt geblieben ist: „Als wir dort ankamen, war es dunkel, neblig und regnerisch. Wir haben den Rock nur auf dem Radar und einmal kurz ein Blinken des Leuchtfeuers gesehen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal, denn es wird sicherlich irgendwann ein weiteres Rolex Fastnet Race mit einem Vereinsschiff geben.”

Ganz euphorisch berichtete Carol Smolawa, Skipper der „Bank von Bremen”, von der Ankunft am Fastnet Rock: „Es war eine eindrucksvolle Szenerie, so wie man es von Bildern her kennt. Wir kamen in der Nacht an, und der Felsen tauchte aus dem Dunst auf, während der Leuchtturm seine Strahlen durch den Nebel schickte.” Während des Rennens war die Judel/Vrojlik 53 allerdings nicht gerade vom Glück begünstigt. „In der ersten Nacht mussten wir einige Stunden im Gegenstrom ankern, das hat richtig gekostet.” Auf der langen Kreuz durch die Irische See hat die Crew des Schulungsschiffes der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen” aber viel Boden gutgemacht und ist auch unter Spinnaker guten Speed gefahren. „Dass wir am Ende nur zwei Stunden nach der ,Norddeutschen Vermögen' im Ziel waren, ist okay”, so Smolawa.

In der absoluten Spitzengruppe fuhren die deutschen Teams in der Class 40 mit. Der Kieler Boris Herrmann lag mit seiner französischen Crew und seiner „Beluga Racer” zwischenzeitlich in der führenden Position, musste diese aber abgeben, als er sich an der südenglischen Küste dicht unter Land hielt, während einige Konkurrenten weiter auf See besseren Wind fanden. Am Ende kam der blaue Renner auf Rang drei. Den Sieg sicherte sich Tanguy de Lamotte (Großbritannien) auf der „Initiative Saveurs - Novedia Group“ deutlich, während Herrmanns Prestige-Duell mit der „Telecom Italia” und dessen italienischen Skipper Giovanni Soldini nur um neun Minuten verloren ging. „Giovanni ist uns in der Irischen See ein paar Meilen in Lee durchgegangen. Mit viel Arbeit und diversen Spimanövern haben wir uns zwar wieder rangekämpft, am Ende hat es aber um ein paar hundert Meter nicht gereicht. Wir sind aber sehr zufrieden, denn die beiden Schiffe vor uns sind mit absoluten Proficrews besetzt”, so Herrmann, der nach dem Zieldurchgang bei Sonnenaufgang um 6 Uhr die Zeit im Hafen genoss. „Es ist schön, die anderen Segler zu treffen und sich die verschiedenen Schiffe anzugucken.” Überraschend spielte auch der Hamburger Mathias Müller von Blumencron mit seiner norddeutschen Crew in der Topliga der Class 40 mit. Platz vier überraschte den Skipper selbst: „Es ist eine unglaublich anspruchsvolle Klasse mit sehr interessanten Seglern. Wir waren eigentlich nur hier, um zu lernen, denn es ist unser erstes richtiges Rennen mit dem Schiff.” Die 608 Seemeilen bei meist moderaten Bedingungen habe das zwölf Meter lange Schiff sehr gut gemeistert und die Crew habe gut harmoniert. „Wir sind durch andere Segelprojekte gut aufeinander eingespielt und haben zum Ende hin viele gute taktische Entscheidungen getroffen, als wir uns entschlossen haben, lange weiter auf See zu bleiben und nicht zu dicht unter Land zu gehen. Dadurch hatten wir deutlich besserenWind und konnten einiges wieder aufholen, was wir in der offenen See verloren hatten, als wir zu hoch gefahren waren und rund eine Stunde auf die Konkurrenz verloren haben.”

Während die weiteren deutschen Yachten in der IRC Z wie die „Doppelbock” aus Hamburg und die „Ilvitello” aus Flensburg sowie die Kieler „Arndt” in der IRC 1 und die „Best Buddies” aus Hamburg in der IRC 2 am Donnerstagabend noch einige Meilen auf dem Weg ins Ziel zu bewältigen hatten, zogen die Crews im Hafen schon ihr Fazit. Beispielhaft sagte „Bank von Bremen”-Skipper Carol Smolawa: „Es war eine tolle Sache, gegen die besten Segler der Welt antreten zu können. Das Rolex Fastnet Race ist einer der Klassiker schlechthin. Und jeder Segler, der die Gelegenheit hat, dabei sein zu können, sollte sie auch nutzen.” Andreas Kling http://www.regattanews.com/.

Donnerstag, 13. August 2009

Tognum und Sunseeker einig

13.08.09 - Tognum und Sunseeker unterzeichnen erweiterten Rahmenvertrag über MTUYachtmotoren.

Der Antriebssystem- und Energieanlagenspezialist Tognum hat in diesen Tagen für den Geschäftsbereich Engines den bestehenden Rahmenvertrag über dieLieferung von MTU-Yachtmotoren an Sunseeker frühzeitig bis 2012 verlängert und ausgeweitet. Der neue Rahmenvertrag sieht vor, dass Tognum dem britischen Yachtbauer in dieser Zeit Dieselmotoren des Typs 8V, 10V, 12V und 16V 2000 sowie 12V und 16V 4000 in einem Leistungsbereich von 810 bis 3.440 kW (1.100 bis 4.680 PS) liefert. Abhängig von der Marktlage wird MTU voraussichtlich 450 Motoren bis 2012 liefern. Mitte August soll Sunseeker die ersten Motoren aus demRahmenvertrag erhalten.

"Angesichts der angespannten Situation auf dem Yachtmarktunterstreicht der erweiterte Rahmenvertrag die jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Sunseeker", sagte Rainer Breidenbach, Vorstanddes Tognum-Geschäftsbereichs Engines.

Zweiter Sieg der „ICAP Leopard” beim Rolex Fastnet Race

13.08.09 - Mike Slade (Großbritannien) hat sich mit seinem 30-Meter-Supermaxi „ICAP Leopard” zum zweiten Mal in Folge den Titel als schnellstes Schiff beim Rolex Fastnet Race gesichert. Nach einer gesegelten Zeit von zwei Tagen, elf Stunden und neun Minuten verfehlte er auf dem 608 Seemeilen langen Kurs den eigenen Rekord (ein Tag, 20 Stunden und 18 Minuten) allerdings deutlich.

Auf der Strecke von der Isle of Wight um den Fastnet Rock in der Irischen See herum zurück nach Plymouth an der Küste Südenglands war der Wind insgesamt zu schwach, dennoch war Slade nach der Ankunft um kurz nach ein Uhr morgens (Ortszeit) am Mittwoch zufrieden: „Es war ein großartiges Rennen. Es ist immer schön, wenn man ohne Schaden ankommt. Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten, wir wollten nur schnell um den Kurs kommen. Alles in allem sind wir froh, hier zu sein und den zweiten Sieg in Folge eingefahren zu haben. Ein großer Dank an den veranstaltenden RORC, unseren Sponsor ICAP und Rolex, dass sie sich so um den Yachtsport bemühen.” Im Rückblick war es ein nervenaufreibendes Rennen: „Es waren viele Schwachwindperioden und immer wieder die Frage, ob wir durch die Gezeitentore kommen würden. Das hat es sehr spannend gemacht”, berichtete Slade. „Wir mussten immer wieder zurückschauen, denn ,Rosebud' und ,Ran' sowie ,Luna Rossa' waren knapp hinter uns, nur 20 Meilen entfernt, so dass wir uns keinerlei Fehler erlauben durften.”

Das nächste große Event für die „ICAP Leopard” ist das Rolex Middle Sea Race vor Malta im Oktober, gefolgt vom Rolex Sydney-Hobart im Dezember. „Niemandem ist es bisher gelungen, alle drei Rennen zu gewinnen, wir wollen es probieren”, sagte Slade und fügte an, dass er zudem einen dritten Sieg beim zweijährigen RORC-Hochsee-Klassiker in 2011 anstrebe.

Karl Kwoks (Hong Kong) brandneue Farr 80 „Beau Geste” kam als Zweite im Morgengrauen um 4.25 Uhr britischer Zeit im Ziel in Sutton Harbour an. „Das Rennen war sehr unterhaltsam”, kommentierte Kwok. „Wir sind gegen die gleichen Yachten gesegelt wie bei der Cowes Week, so dass wir gegenseitig unsere Stärken und Schwächen sehr gut kannten. Daher wussten wir, dass wir nach berechneter Zeit nicht gewinnen konnten, wollten aber als erstes Schiff der IRC-SZ-Klasse ankommen. Das haben wir auch geschafft, da wir auf dem Ozean unseren Längenvorteil ausspielen konnten, aber es war sehr knapp mit der ,Ran'.”

Abgesehen von den Kurzrennen bei der Cowes Week war das Rolex Fastnet Race der erste große Auftritt für die „Beau Geste”. Eigner Kwok und Skipper Gavin Brady erklärten anschließend, dass sie noch eine Menge über das Schiff lernen müssten, wenn sie die nächsten Klassiker-Rennen angehen würden. Ihr Programm beinhaltet den Maxi Yacht Rolex Cup in Sardinien und das Rolex Middle Sea Race.

Einer der engsten Zweikämpfe auf dem Wasser in den vergangenen Jahren war das Rennen zwischen Niklas Zennströms Judel Vrolijk 72 „Ran” und der IMOCA 60 „BT”, die zweihand von Sebastien Josse and Jean-François Cuzon gesegelt wurde. Das spannende Rennen von der letzten Bahnmarke am Bishop Rock zur Ziellinie entschied schließlich das französische Duo mit rund einer Minute Vorsprung Nichtsdestotrotz blieb die „Ran” nach berechneter Zeit in Führung.„Ich denke, wir haben eine gute Chance”, erklärte Zennström zu den Aussichten auf den Gesamtsieg. „Wir hatten die ganze Zeit über guten Wind. Aber nun müssen wir warten und schauen, was passiert.” Zennström ist glücklich, dass er seine Yacht den langen Weg aus dem Mittelmeer nach England gebracht hat: „Einer der Gründe, warum wir das Boot gebaut haben, war, konkurrenzfähig am Rolex Fastnet Race teilzunehmen. Vor zwei Jahren mussten wir aussteigen, so dass wir noch etwas gut zu machen hatten.”

Am Mittwochnachmittag um kurz nach 16 Uhr britischer Zeit erreichte auch die schnellste deutsche Yacht, die „Hexe” von Norbert Plambeck (Cuxhaven) das Ziel. Nachdem sich der 24-Meter-Supermaxi auf demWeg zum Fastnet Rock im Feld der IRC SZ noch gut nach vorn arbeiten konnte, lief es auf dem Rückweg nicht nach Wunsch. „Der Wind war etwas zu frisch. Die kleineren Yachten konnten richtig etwas gut machen. Für uns war es noch zuwenig zum Gleiten”, berichtete Plambeck, der mit seiner Crew zudem eine nervenaufreibende Nacht hinter sich hatte. „Das war eine echte Herausforderung für die Navigation. Über 100 Seemeilen lang kamen uns hunderte Schiffe auf ihrem Weg zum Fastnet Rock entgegen. Den Letzten, einen Lotsenkutter, haben wir am Lizard Point passiert. Da hatte er noch 400 Seemeilen zu bewältigen Hut ab!” Bis ins Ziel lieferte sich die „Hexe” einen direkten Zweikampf mit der britischen 30-Meter-Yacht „Liara”, die nur knapp nach den Deutschen ins Ziel kam, berechnet aber vor ihr lag. Nach der Ankunft hatte Plambeck kurzfristige Ziele und wagte nach den diesjährigen Erfahrungen aber auch einen Ausblick auf 2011: „Wir freuen uns jetzt auf Duschen, Gin Tonic und eine nicht dehydrierte Mahlzeit. Und es ist schon sicher, dass wir es nächstes Mal ohne ankern in der Tide versuchen.”

Die Genüsse im Hafen mussten die anderen deutschen Teilnehmer noch weiter zurückstellen. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden weitere GER-Yachten im Ziel erwartet. Ein besonders enges und spannendes Rennen lieferte sich dabei der Kieler Boris Herrmann mit seiner französischen Crew in der Class 40. Die blaue „Beluga Racer” lag beständig in der Spitzengruppe und hatte die direkten Konkurrenten stets in Sichtweite. „Wir surfen mit elf bis 15 Knoten die Wellen ab und haben Giovanni Soldini auf seiner ,Telecom Italia' rund eine Meile in Lee von uns, allerdings liegen sie etwa 200 Meter voraus”, berichtete Herrmann. Die Irische See zeigte sich zudem nicht immer von ihrer besten Seite: „In der Nacht war es wie im Winter auf der Nordsee: grau, diesig und kühl. Trotzdem haben wir gute Laune, denn das Schiff fühlt sich gut an.” Allerdings verursachte das Backbord-Ruder unter Spinnaker Vibrationen und erzeugte so Kopfschmerzen, die allerdings mit „fetziger Musik” weggearbeitet wurden. Zerstreuung anderer Art gab es auf der „Vineta” von Felix Scheder-Bieschin (Hamburg). Während sich seine südafrikanische Crew mit einigen Spinnakerwechseln warm hielt, erhielt die Marten 49 besonderen Geleitschutz. „Zur Unterhaltung hat eine Delfinschule beigetragen, die uns einige Zeit begleitet hat. Wir freuen uns auf die letzten Seemeilen und die Crew gibt weiterhin ihr Bestes.”

In der großen Flotte der IRC-Z-Yachten rundete die „Vineta” am späten Nachmittag nahezu gleichauf mit anderen deutschen Schiffen wie der „Varuna” von Jens Kellinghusen (Kiel), der „Norddeutschen Vermögen Hamburg” und der „Bank von Bremen” den Bishop Rock als letzte Bahnmarke vor dem langen Schlag ins Ziel. Andreas Kling http://www.regattanews.com/.

Mittwoch, 12. August 2009

Abgehoben: Thundercats zeigen exotischen Wellenritt am Bodensee

12.08.09 - Friedrichshafen – Hohe Sprünge über Wellen, starke Beschleunigung und wendige Manöver – das ist Thundercat Racing. Die INTERBOOT bringt die exotische Motorboot-Rennklasse erstmals an den Bodensee. Am ersten Wochenende der Wassersportausstellung (19. und 20. September 2009) zeigen zehn Katamaran-Schlauchboote, was in ihnen steckt. Motorboot-Sport-Fans dürfen sich außerdem auf die Liquid Quarter Mile freuen, die bereits zum fünften Mal während der INTERBOOT vom 19. bis 27. September 2009 stattfindet und sich zum wahren Publikumsmagneten entwickelt hat.

Ursprünglich dienten die wendigen Schlauchbootkatamarane als Rettungsboote, um Personen aus der Brandung zu bergen. In den 80er Jahren entwickelte sich daraus in Südafrika die Rennbootklasse Thundercat Racing, die sich heute international etabliert hat und seit zwei Jahren auch in Deutschland zunehmend Anhänger findet. Jeweils zwei Personen bilden ein Team. „Der Fahrer steuert den Motor an der Pinne, der Co-Pilot hängt sich in die Halteseile, um durch Gewichtsverlagerung eine optimale Geschwindigkeit zu erreichen“, erklärt Guido Krieten, Vorsitzender der German Inflatable Powerboat Association und Mitorganisator des Thundercat-Racings in Friedrichshafen. „Beide sind mit den Füßen über Fußlaschen fest mit dem Boot verbunden, denn die Beschleunigung ist enorm: Bei einem Gewicht von 75 Kilogramm und dem 50-PS-Motor, gleicht das PS-zu-Kilogramm-Verhältnis dem eines Ferrari Testarossa.“ Durch die einheitlichen Maße der Boote von zwei Metern Breite und vier Metern Länge sowie der Standardmotorisierung, entscheiden Geschicklichkeit, Mut, das Zusammenspiel der Piloten und ein gutes Auge für die Wellen über den Erfolg bei diesem Show-Wettbewerb. Die Zweier-Teams starten zeitgleich und messen sich auf einer Distanz von rund 400 Metern.

Spektakuläre Motorboot-Demonstrationen zeigt auch die Liquid Quarter Mile. Direkt vor der Friedrichshafener Uferpromenade werden täglich (außer Mittwoch und zweiter Messe-Sonntag) zwischen 17 und 19 Uhr schnelle Boote in neun Klassen ihre Leistungsstärke in einem spannenden Duell auf der Viertelmeile unter Beweis stellen.

Für die Durchführung des Thundercat-Racings und der Liquid Quarter Mile wird Außergewöhnliches in Bewegung gesetzt: „Über eine Sondergenehmigung wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern auf dem Bodensee für den abgesperrten und abgesicherten Veranstaltungsbereich außer Kraft gesetzt“, berichtet INTERBOOT-Projektleiter Dirk Kreidenweiß.

Weitere Informationen zur INTERBOOT im Internet unter www.interboot.de.

Brüder Heßberger erreichen das Goldfleet bei der Weltmeisterschaft der 420er

12.08.09 - Steffen und Sven Heßberger vom Segel- und Motorbootclub Überlingen überzeugen bei der WM in Riva am Gardasee mit guten Nerven.

Nach 2 Qualifikationsrennen kamen die Brüder Heßberger mit Platz 60 von 122 Booten bei den Männern gerade noch in das Goldfleet. Bei schönstem Wetter mit Winden um 3-5 Bft konnten sie sich in den Finalläufen noch auf den 33. Platz steigern. Weltmeister wurden die Griechen Antonios Tsimpoukelis und George Karonis.

Alle Ergebnisse unter www.fragliavelariva.it.

Mit Jolle gekentert

12.08.09 - (ibn) Bei einer Wende kenterte am Dienstagabend gegen 17.30 Uhr eine Jolle im Bodensee vor Überlingen. Die allein segelnde Frau war von einer Bö überrascht worden und konnte .ihre Jolle daraufhin nicht mehr aus eigener Kraft aufstellen. Zudem gingen Ruderblatt samt Pinne verloren.

Die Wasserschutzpolizei barg daraufhin das manövrierunfähige Boot und schleppte es an Land. Die Seglerin selbst blieb bis auf eine leichte Unterkühlung unverletzt und verzichtete auf ärztliche Hilfe.

Geduldsprobe rund um den Fastnet Rock

12.08.09 - Um 26 Minuten nach Mitternacht am Dienstagmorgen war es so weit: Die „ICAP Leopard” hatte als erste Yacht beim Rolex Fastnet Race 2009 den namensgebenden Felsen in der Irischen See als Wendemarke des 608 Meilen langen Kurses erreicht. Trotz der klaren Führung mit über vier Stunden Vorsprung vor den nächsten Yachten war der eigene Rekord von 2007 über die gesamte Strecke aber bereits unerreichbar. Am frühen Vormittag hätte Mike Slade, Skipper des 30-Meter-Supermaxi, mit seiner Crew am Zielort in Plymouth ankommen müssen, aber selbst am Abend war er noch nicht da. Die nordwestliche Brise war in der Irischen See fast komplett zusammengebrochen.

Eine Mail von Bord der „Ran”, 30 Meilen hinter „ICAP Leopard” zurück, aber nach berechneter Zeit in Führung liegend, verdeutlicht die Situation der Crews in der offenen See: „Es ist sehr frustrierend, 15 Meilen vom Fastnet Rock entfernt, den Leuchtturm schon in Sicht und nun plötzlich schläft der Wind ein, nachdem die Brise bisher sehr solide durchgestanden hat. Wir haben gewusst, dass es ein Risiko von wenig oder gar keinem Wind am Fastnet Rock gab. Nun können wir nur hoffen, dass wir nicht die einzigen Opfer der Flaute sind.”

Sie waren es nicht: Während die britische „Ran”, eine Judel-Vrolijk 72 von Niklas Zennström, sich um 5.08 Uhr um den kargen Felsen quälte, lag die 2,5 Meter größere Farr 80 „Beau Geste” von Karl Kwok (Hong Kong) gerade einmal 24 Minuten voraus. Die „Hexe” von Norbert Plambeck, einzige deutsche Vertreterin in der Klasse der Supermaxis der IRC SZ, benötigte zwar noch weitere neun Stunden, um den Wendepunkt gegen 14 Uhr zu erreichen, die Stimmung war aber ungleich besser. „Wir sind zuletzt gut voran gekommen. Die Crew ist hoch motiviert und wechselt unermüdlich Segel, sobald es notwendig ist”, berichtete Plambeck von Bord der 24-Meter-Yacht vom Typ German Frers 80. Die Arbeit zahlte sich aus, von Platz 13 schob sich die „Hexe” bis auf Rang sieben vor. „Die Wacheinteilung mit vier Stunden standby, vier Stunden aktiv und vier Stunden schlafen hat sich bestens bewährt. So ist das Schiff ständig mit zwölf Leuten gut besetzt. Navigator, Smutje, Bordarzt und Skipper sind wachfrei. Da der Smutje mit Astronautennahrung für die 22-köpfige Crew schnell durch ist, und der Bordarzt bisher nicht als solcher aktiv werden musste, können beide kräftig mit ins Segelgeschehen eingreifen”, erzählte Plambeck weiter und war hoffnungsfroh: „Der aktuelle Wetterbericht lässt uns hoffen, noch weitere Plätze gut machen zu können.”

Noch auf halbem Weg zum Fastnet Rock war am späten Dienstagnachmittag die eng beieinander liegende Flotte der Class-40-Yachten mit dem Kieler Boris Herrrmann und seiner „Beluga Racer” an zweiter Stelle. Er hatte die zwischenzeitliche Führung am Kap Lizard durch einen landnahen Kurs an der südenglischen Küste verloren. Die britische „Initiatives Saveurs - Novedia Group” von Tanguy de Lamotte hatte auf einen südlichen Kurs gesetzt und damit einige Meilen gut gemacht. „Als die Sonne aufging, sahen wir sie zwei Meilen vor uns. Der Wind weiter auf See muss deutlich besser gewesen sein. Wir haben dann sechs Stunden sehr intensiv gearbeitet, haben aber lediglich eine halbe oder viertel Meile auf sie gut machen können”, berichtete Herrmann. „Ich würde wirklich gern wissen, ob sie eine Theorie hatten, dass der Wind auf See besser sein würde oder ob sie einfach nur Glück gehabt haben.”

Etwas weiter voraus als die Class 40, aber ebenfalls noch deutlich vom Fastnet Rock entfernt waren am Dienstagnachmittag die führenden Yachten in der IRC Z, darunter die Ausbildungsyacht „Norddeutsche Vermögen Hamburg”, die sich unter Führung von Skipper Torsten Hilbert als Vierte beständig in der Spitzengruppe hielt. Gar auf Platz zwei rangierte Jens Kuehne mit der unter amerikanischer Flagge fahrenden „Sjambok”. Auch die weiteren Hamburger Yachten, die „Vineta” von Felix Scheder-Bieschin und die „Inschallah VI” von Volker Andreae hatten auf den Rängen zehn und elf Kontakt zur Spitze. Die „Varuna” von Jens Kellinghusen (Kiel) und die „Bank von Bremen” als 19. und 26. hatten noch Potenzial nach oben.

Unter Zeitdruck steht inzwischen die Crew der „Arndt” von der Schulungsgruppe des Kieler Yacht Clubs. Auch die X 442 hatte als 22. in der IRC 1 zwar bereits Lands End, den letzten Zipfel Englands, deutlich hinter sich gelassen, doch rund die Hälfte des gesamten Kurses lag am Dienstagabend noch vor der Crew. Und bis Sonnabend muss sie nicht nur das Ziel in Plymouth erreicht haben, sondern auch schon im französischen St. Malo sein, wo die nächste KYC-Gruppe das Schiff zur Ausbildungsfahrt übernehmen will.

Dienstag, 11. August 2009

Beluga Sailing Team ist neuer Europameister

11.08.09 - Bremen / Ystad: Christian Plump hat mit seinem Beluga Sailing Team die ORCi-Europameisterschaft im schwedischen Ystad (3.-8. August 2009) gewonnen. Trotz schwieriger Windbedingungen konnte sich das Bremer Segelprojekt im letzten Rennen den Titel in der Offshore-Königsklasse sichern.

"Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Crew", sagte der Steuermann und Teamchef nach der Siegerehrung. "Unser Ziel war ein Platz auf dem Treppchen, aber die Windbedingungen haben es uns nicht leicht gemacht, deshalb ist dieser Erfolg um so höher zu bewerten."

Bis zum Schluss musste das Beluga Sailing Team, das im Vorjahr den dritten Platz bei der EM belegte, kämpfen. Vor dem letzten Renntag lag das Team noch auf dem vierten Rang. "Diese Ausgangsposition war zwar nicht perfekt, aber wir hatten eine Chance, und die haben wir genutzt." Die Strategie war dabei recht einfach: "Ich habe meiner Crew gesagt, dass wir den freien Raum suchen werden, um unsere Geschwindigkeit voll ausfahren zu können, und wir uns aus aggressiven Zweikämpfen raushalten wollen. Nach einem zuvor verlorenen Protest wollte ich kein weiteres Risiko eingehen. Unser Ziel war, die Rennen auf dem Wasser und nicht am Jury-Tisch zu gewinnen", so Christian Plump.

Drei Rennen waren für den letzten Renntag angesetzt, von denen das Beluga Sailing Team die ersten beiden gewinnen konnte. Nun trennte das Team nur noch ein hauchdünner Abstand von gerade einmal 0,7 Punkten von dem führenden Ralf Aspholm, der mit seiner schwedischen Yacht DataCom im vergangenen Jahr die Europameisterschaft für sich entscheiden konnte. Im letzten und damit wirklich alles entscheidenden Rennen musste das Beluga Sailing Team nur vor der direkten Konkurrenz bleiben, um den Gesamtsieg zu erringen. Und dieses Ziel konnte mit einem weiteren Tagessieg mit Bravour erreicht werden. "Es war schon ganz schön nervenaufreibend, aber wir haben unsere Strategie weiter durchgezogen. Die Crew hat einen tollen Job gemacht und ist ganz cool geblieben."

Dabei waren vor der Europameisterschaft die Nerven noch recht angespannt. Denn im Winter hat das Beluga Sailing Team zahlreiche Modifikationen an der Rodman 42 vornehmen lassen, um sie hinsichtlich der Vermessungsformel ORC International (ORCi) zu optimieren. Gerade bei mittleren und stärkeren Windbedingungen sollten sich die Umbauten auszahlen. "Allerdings blieb der Wind aus, so dass wir die Vorteile bei den Regatten in Deutschland nicht voll nutzen konnten", erläutert Christian Plump, der trotz alledem die deutsche ORCi 1-Rangliste anführt. Auch die Vorhersagen für die EM in Südschweden ließen nichts Gutes erahnen. Mehrere Hochdruckgebiete über Nordeuropa kündigten eine buchstäbliche Flautenregatta an. "Wir sind wirklich mit hängenden Köpfen nach Ystad gereist", gesteht der frischgebackene Europameister.

Glücklicherweise haben sich die Vorhersagen nicht ganz bestätigt. Christian Plump: "Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 11 Knoten konnten wir endlich unseren neuen Kiel aussegeln, so dass sich erstmals die Vorteile deutlich abgezeichnet haben." Nicht zu vergessen die Leistung der Crew, die aus erfahrenen Stammmitgliedern und internationalen Profiseglern bestand ­ ein guter und stimmiger Mix. Mit dem Dänen Morten Hendriksen hatte Christian Plump einen routinierten Taktiker an Bord geholt, der das Regattarevier gut kannte und schon zuvor mit dem Beluga Sailing Team zahlreiche erfolgreiche Regatten bestritten hatte. Abgesehen davon setzt der Teamchef auch auf den seglerischen Nachwuchs. So gehört seit dieser Saison auch der 19-jährige Hendrik Conradi zur Stammcrew, dessen Vater an der Konstruktion der Beluga beteiligt war. "Seit Jahren bauen wir junge Segler frühzeitig auf, um auch zukünftig mit einem konkurrenzfähigen und motivierten Team an den Start gehen zu können."

Die Zusammenarbeit mit den Teampartnern, insbesondere mit der Bremer Projekt- und Schwergutreederei Beluga Shipping GmbH, Weltmarktführer im Bereich "Project & Heavy Lift", mit der das Beluga Sailing Team seit Anfang 2007 kooperiert, trug wieder einmal entscheidend zum Erfolg des Segel-Projekts bei. Christian Plump: "Uns macht es besonders glücklich, wenn wir in diesem Jahr erneut die Erwartungen von Beluga erfüllen konnten".

Hafenmeister des Jahres 2009

Das IBN-Magazin 8/2009 startet zusammen mit dem Bodensee Segler Verband eine Bewertung der Hafenmeister am Bodensee. Auf Seite 16 des Magazins können Sie Ihre Bewertung abgeben. Mehr Infos dazu im Magazin und unter dem Editorial. Aus aktuellen Gründen ist die Umfrage ab sofort offen!

Nutzen Sie auch die ABO-Aktion und fordern Sie die Nummer 8/2009 an oder gleich Onlinebewertung unter https://www.ibn-online.de/HM.

Schwierige Fahrt durch die Gezeiten an der südenglischen Küste

11.08.09 - Mit der frischer werdenden Brise in der offenen See hat sich die "ICAP Leopard" von Mike Slade auf die Jagd nach der Rekordzeit beim Rolex Fastnet Race gemacht. Die britische 30-Meter-Yacht vom Typ Farr 100 tastet sich nach gemächlichem Start bei Windstärken um 17 Knoten aus Südwest an das Tempo der eigenen Rekordfahrt von 2007 heran, als sie nach einem Tag, 20 Stunden und 18 Minuten die 608 Seemeilen von Cowes auf der Ilse of Wight um den Fastnet Rock herum nach Plymouth bewältigt hatte.

Die Schwenkkiel-Yacht, die in den Spitzen mit über 20 Knoten Speed durch die Wellen rauscht, ist seit Montagmittag auf der offenen Irischen See und steuert mit einem langen Schlag nach Nordwest den Fastnet Rock an. In der ersten Nacht hatte Slades Crew erheblich mit dem wechselnden Strom an den Landzungen der englischen Südküste zu kämpfen. So stand sie bei auflaufendem Wasser und einem Speed von vier Knoten gegen 23 Uhr fast still, um schließlich sechs Stunden später auf bis zu 26,5 Knoten zu beschleunigen.

Beim Kampf, erstes Schiff im Ziel zu sein, ist die "ICAP Leopard" zwar konkurrenzlos, nach berechneter Zeit liegt aber die "Ran" an der Spitze. Der knapp 22 Meter lange Renner folgte der schnellsten Yacht am Montag in einem Abstand von rund 30 Meilen. Damit ist Skipper Niklas Zennström, der unter anderem den Volco-Ocean-Race-Veteranen Tim Powell in seinem Team weiß, in der Klasse der Maxi-Yachten der IRC Super Zero ebenso berechnet als auch auf dem Wasser ganz vorn, gefolgt von der italienischen "Luna Rossa", einer STP 65 von Prada-Besitzer Patricio Bertelli mit dem brasilianischen Segelstar Torben Grael an Bord. Die deutsche "Hexe" aus Cuxhaven liegt rund 60 Meilen zurück auf Rang 13. "Wir sind nicht so gut durch die Nacht gekommen. Während die ersten Schiffe noch um Portland Bill herum kamen, mussten wir bei Gegenwind und Gegenstrom wie die Hälfte des Feldes ein paar Stunden ankern.

Dadurch haben wir viel verloren und hoffen nun, noch etwas gut machen zu können", berichtet e Skipper Norbert Plambeck. Die Stimmung an Bord sei dennoch gut: "Alle sind wohlauf, obwohl die See bei zwischenzeitlich 30 Knoten Gegenwind schon sehr kabbelig war. Wir haben einige Konkurrenten um uns herum, und es macht Spaß, hier dabei zu sein." Weltumsegler Wilfried Erdmann, der für das Rolex Fastnet Race auf der "Hexe" angeheuert hat, habe sich gut in die Crew eingefügt.

Den perfekten Weg durch die erste Nacht hatte der Kieler Boris Herrmann mit seiner "Beluga-Racer" unter den 19 Class-40-Yachten gefunden. Nachdem er zum Beginn des Rennens im Solent noch auf Rang 14 lag, katapultierte er sich mit einem gut gewählten Kurs durch die Mitte des Feldes auf Rang eins.

"Zwischendurch haben wir bei Gegenstrom zwar für zwei Stunden geankert, aber das war ein echter Gewinn gegenüber anderen Konkurrenten", berichtete Hermann, der mit seiner frisch getauften Yacht sehr zufrieden ist: "Sie zeigt keinerlei Schwächen. Auf der Kreuz kann sie ihr Potenzial zwar noch nicht voll ausspielen, aber nach dem Runden des Fastnet Rocks, wird sich zeigen, was sie kann." Im laut Herrmann "typisch grauen Fastnet-Wetter" kämpfte sich der Kieler am Montagnachmittag mit seiner französischen Crew dicht unter Land gegen die raue See an. Diese Taktik verfolgten auch die dicht beieinander liegenden Konkurrenten, so dass in der Class-40-Gruppe einige Führungswechsel gab. Auch de r Hamburger Mathias Müller von Blumencron ist mit seiner "Red" als Fünfter noch aussichtsreich im Rennen.

Einen starken Auftritt legt auch die "Norddeutsche Vermögen Hamburg" hin. Unter den 58 Yachten der Klasse IRC Zero ist die Andrews 56 als Vierte fest in der Spitzengruppe etabliert, zwei Plätze hinter der amerikanischen "Sjambok" des Deutschen Jens Kuehne, der mit einem nördlichen Kurs entlang der Küste weit nach vorn getrieben wurde. Die "Vineta" des Hamburger Reeder-Sohns Felix Scheder-Bieschin hält sich ebenfalls noch unter den Top-Ten, hatte in der ersten Nacht aber auch ihre Mühen: "Nach einer Stunde Ankern in der Nacht ging es wieder gut voran. Das Wetter ist nicht gerade sommerlich. Aber obwohl die Mannschaft auf der Kante ziemlich frieren muss, ist die Stimmung gut und es gibt gutes Essen."

Während weitere deutsche Yachten wie die Kieler "Varuna", die Hamburger "Inschallah VI" und die "Bank von Bremen" im dicht gestaffelten Mittelfeld festhängen, mussten andere Yachten wie die belgische "Flicka IV" nach einem Schlag gen Süden sogar feststellen, dass sie sich sechs Stunden vergeblich gegen den Strom abgekämpft und keine Strecke auf dem Weg ins Ziel gut gemacht hatten.

Reichlich Grund zum Feiern gab es auf der "Arndt" der Schulungsgruppe des Kieler Yacht Clubs. Die Besatzung der X 442 ist in der IRC 1 A nicht nur in den Top-Ten platziert, sie beging am Montag auch den Geburtstag ihres Skippers Jan-Dirk Tenge.

Am Dienstagmorgen werden die ersten der insgesamt 300 Yachten des Rolex Fastnet Races im Zielort in Plymouth erwartet. Wenn die "ICAP Leopard" ihre eigene Rekordzeit unterbieten will, muss sie bis 8.18 Uhr Ortszeit die Ziellinie überquert haben.

Ein Schritt weiter

11.08.09 - (ibn) Ddie Rechtsberater des Golden Gate Yacht Clubs (GGYC) haben vor Gericht bekannt gaben, dass das Boot, das BMW Oracle seit fast einem Jahr gesegelt hat, USA heisst und die Yacht ist, die sie im 33. America's Cup segeln werden. USA muss den Dimensionen entsprechen, die der GGYC in seinem Custom's House Registry angibt. Der Richter entschied zwar noch nicht darüber, wann der GGYC seine Custom's House Registry veröffentlichen muss.

Die Societe Nautique de Geneve sagt dazu: "Wir sind froh, dass wir etwas mehr Gewissheit darüber haben, welches Boot der GGYC segeln wird, und wir freuen uns auf den 33. America's Cup im Februar 2010 in Ras al-Khaimah.", sagte Lucien Masmejan, führender Rechtsberater der SNG. "Wir haben dem Gericht gesagt, dass es unser Ziel ist, ein spannendes Rennen auf dem Wasser zu haben. Und wir werden dem Challenger gerne bei allfälligen Fragen zu den Vermessungsbestimmungen zur Seite stehen, so dass wir und der GGYC sicher sein können, dass USA den Dimensionen im Certificate of Challenge entspricht. Wir wollen, dass der America's Cup aus den Gerichtssälen wieder aufs Wasser zurückkehrt", fügte er hinzu.

Montag, 10. August 2009

Charter & Event neue Marke der Bodensee-Schiffsbetriebe

10.08.09 - Die Bodensee-Schiffsbetriebe haben ihren Geschäftsbereich Charterfahrten zur neuen Marke "BSB Charter & Event am Bodensee" ausgebaut. Mit einem neuen Logo, einer eigenen Website und einer roten Rose als Leitmotiv tritt die neue Marke des Konstanzer Unternehmens ab sofort nach außen hin auf. "Wir sehen viel Potenzial in diesem Bereich, das wollen wir mit unserer neuen Marke ausschöpfen", erklärt Jörg Handreke, Geschäftsführer der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH.

Als besondere Stärke ihrer neuen Marke sehen die Bodensee-Schiffsbetriebe das vielseitige Angebot zu einem guten Preis. Für 50 bis 500 Personen stehen moderne und klassische Schiffe an jeder beliebigen Landestelle zur Verfügung. Die Kunden können eine Tagung, eine gemütliche Ausfahrt oder eine besondere Produktpräsentation buchen. Der Auftraggeber kann die gesamte Organisation und Konzeption eines Events vom Team der BSB ausführen lassen: Von der Bewirtung über die musikalische oder andere Unterhaltung bis zur Dekoration oder dem Aufbau von Exponate.

Auf Wiedersehen Schweiz, buongiorno Italia!

10.08.09 - Der riesige Alinghi-5-Katamaran wurde per Helikopter vom Genfersee Richtung Genua transportiert, wo die Tests und das Training für den 33. America's Cup fortgesetzt werden.

Genoa, Italy - Hunderte von Zuschauern beobachteten das Spektakel, als Alinghi 5 mit einem riesigen russischen Hubschrauber vom Typ Mil Mi26 aus dem Genfersee gehoben wurde. Der Katamaran reist nach Genua in Italien, wo das nächste Kapitel des Alinghi-Trainings für den 33. America's Cup beginnt.

Der Mast und das Boot wurden 270 Kilometer das Rhônetal hinuntergeflogen, dann gings über den Grossen Sankt Bernhard nach Italien. In Biella wurde der Mil Mi26 Helikopter aufgetankt, bevor es weiterging nach Genua, wo Alinghi 5 um 14:30 Uhr ausserhalb des Yacht Club Italiano sanft aufsetzte. Nach mehreren erfolgreichen Trainingswochen in heimischen Gewässern trainiert das Schweizer Team ab Mitte August in Genua, Italien, bevor die Reise weitergeht nach Ras al-Khaimah, dem Austragungsort des America's-Cup-Matchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

“Unser Aufenthalt in der Schweiz war toll; die Unterstützung der Bevölkerung war riesig und wir hatten ein sehr gute erste Testphase auf dem See", sagte Team-Skipper Brad Butterworth. “In Genua ­ mit ein wenig mehr Auslauf auf dem Wasser ­ können wir Alinghi 5 laufen lassen und stundenlang in die gleiche Richtung segeln. So können wir versuchen, das Boot zu optimieren für die alten 'Deed of Gift'-Rennkurse, die 20 Meilen hoch und 20 Meilen zurück gehen."

Grant Simmer, der Designteam-Koordinator, der zum Abflug von Alinghi 5 ebenfalls in Le Bouveret war, fügt hinzu: “Die Italiener haben sich schon immer sehr für den America's Cup begeistert, deshalb liegt es für uns nahe, nach Genua zu gehen, zumal es der Hafen ist, der am nächsten bei Villeneuve liegt, wo unsere Basis ist. Die Unterstützung der lokalen Bevölkerung ist bereits fantastisch, insbesondere von der Amico-Bootswerft und dem Yacht Club Italiano. Wir sind auch sehr dankbar für den Support der italienischen Luftverkehrsbehörde ENAC, die uns erlaubt hat, das Boot und den Mast über Italien zum nördlichen Hafen zu fliegen."

Die Wetterprognosen für den Heli-Transport von Alinghi 5 wurden von Météo Schweiz zur Verfügung gestellt. Wir danken dem Météo-Team für ihre Unterstützung während der Trainingsphase auf dem Genfersee.

DSV olympisch aktuell

10.08.09 - Schlonski/Kleen WM-Vierte im Starboot, Polgar/Kröger erfüllen Kaderkriterien. Buhl wieder Junioren Europameister im Laser.

Hamburg - Fast wäre Alexander Schlonski und Frithjof Kleen der große Coup gelungen: Der Rostocker Steuermann und sein Berliner Vorschoter vom NRV Olympic Team sind bei der Starboot-Europameisterschaft nach furiosem Endspurt nur hauchdünn an Bronze vorbeigesegelt. Punktgleich musste das DSV-Duo nach insgesamt sechs von leichten Winden geprägten Wettfahrten vor Varberg (Schweden) den Brasilianern Lars Schmidt Grael und Ronald Seifert (47 Punkte) den Vortritt beim Sprung auf den dritten Podestplatz lassen.

In der umkämpften sechstägigen Serie, in der die Führung täglich wechselte, glänzten Schlonski/Kleen mit Konstanz und den Rängen 9, 17, 11, 5, 32 und 5. Den 32. Rang konnten sie in der Endabrechnung streichen. “Das ist der Hammer, wir sind überglücklich³, sagte Kleen, “das hätten wir vor dieser Weltmeisterschaft nicht für möglich gehalten.³ Steuermann Schlonski freute sich über die gelungene Wiedergutmachung für die mit zwei Frühstarts verpatzte Europameisterschaft vor wenigen Wochen in Kiel: "Wir haben schon gehofft, in Schweden unter die besten zehn Teams zu segeln, aber Platz vier ist wirklich super. Damit haben wir unser wichtigstes Ziel erreicht und die Kaderkriterien des Deutschen Segler-Verbandes erfüllt."

Das gelang auch den Neueinsteigern und NRV Olympic Teamkollegen Johannes Polgar und Tim Kröger. Die beiden Hamburger ersegelten bei ihrer ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft Platz zehn. Als sechste und damit zu diesem Zeitpunkt noch beste deutsche Mannschaft mit Medaillenchancen in die Abschlusswettfahrt gestartet, mussten Polgar/Kröger zwar im Finale als 31. einen Rückschlag hinnehmen, konnten sich im Ziel aber dennoch freuen. "Es war ein bitteres Rennen heute", sagte Polgar mit einem lachenden und einem weinenden Auge, "aber wenn mir vor der WM jemand einen Platz in den Top Ten geboten hätte, hätte ich sofort eingeschlagen." Auch Tim Kröger zog positiv Bilanz: "Mit diesem Ergebnis haben wir uns Respekt ersegelt. Uns sagt das Resultat, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Glückwünsche zur Leistung der Starbootflotte kamen von der designierten DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner: "Wir freuen uns sehr über die Erfolge der Teams Schlonski/Kleen und Polgar/Kröger und gratulieren ganz herzlich ­ das sind hervorragende Leistungen."

Robert Stanjek (Berlin) und Markus Koy (Hamburg) dagegen, die deutschen Europameister von 2008, hatten sich mehr erhofft als Platz 19. "Natürlich sind wir enttäuscht", sagte Stanjek, dessen Team trotz guter EM-Platzierung den Kaderstatus für 2010 verloren hat. Auch der willkommene Tagessieg in der fünften WM-Wettfahrt konnte die Bilanz nach misslungenem Auftakt nicht mehr entscheidend verbessern. Das Team Matthias Miller/Benedikt Wenk aus Berlin und Rostock belegte Platz 22. Johannes Babendererde und Timo Jacobs aus Lübeck beendeten die WM-Serie auf Platz 27. Beide Mannschaften werden wie Schlonski/Kleen vom Heinz Nixdorf Verein unterstützt.

Weltmeister wurden die Amerikaner George Szabo und Rick Peters (30 Punkte) vor den Neuseeländern Hamish Pepper und Craig Monk (37 Punkte). Mit Bronze hat sich Lars Grael elf Jahre, nachdem er ­ damals noch als Tornadosegler - von einem Motorboot überfahren wurde und dabei ein Bein verlor, eindrucksvoll in die Weltspitze des olympischen Segelsports zurück gekämpft. Titelverteidiger und Olympiasieger Mateusz Kusznierewicz und sein Vorschoter Dominik Zycki (58 Punkte) wurden Siebte.

Bei der Laser Europameisterschaft im schwedischen Landskrona hatte zeitgleich Malte Kamrath zum Auftakt aufhorchen lassen: Der Medizinstudent aus Kiel segelte in der Vorrunde konstant in den Top Fünf, musste aber im Finale Federn lassen. Der 23-jährige Einhandsegler vom Verein Seglerhaus am Wannsee konnte seine anfangs überragende Form nicht bis zum Ende der einwöchigen Serie halten und musste nach sieben Qualifikationsrennen und drei Finalläufen mit 100 Punkten und Platz 16 zufrieden sein. Stegenwalner sagte: "Malte Kamrath hat die EM über eine sehr gute Leistung geze igt. Schade, dass er es zum Ende hin nicht durchhalten konnte und nicht mit einem Platz unter den Top Ten belohnt worden ist."

Laser-Europameister wurde Olympiasieger Paul Goodison aus Großbritannien, dessen EM-Konto nach insgesamt zehn Rennen nur 22 Punkte aufwies. EM-Silber sicherte sich der Spanier Javier Hernandez (46 Punkte) vor dem Zyprioten Pavlos Kontides (54 Punkte). Simon Grotelüschen vom Lübecker Yacht-Club belegte mit 166 Punkten Platz 34.

Grund zum Jubel gab es im gleichen Revier für Philipp Buhl: Der Steuermann vom Segelclub Alpsee Immenstadt hat nach zwei Goldmedaillen in Hyères 2007 und Silber in Douarnenez 2008 erneut die Junioren-Europameisterschaft im Laser gewonnen. Das abschließende Ausrufezeichen setzte der junge Ausnahmesegler mit seinem Sieg im Finalrennen. Der erst 19 Jahre alte C-Kadersegler des Deutschen Segler-Verbandes aus Sonthofen zählt zu den erfolgreichsten Nachwuchsseglern Deutschlands. Stegenwalner sagte: "Herzlichen Glückwunsch zum 1. Platz! Philipp Buhl hat in diesem Jahr bereits hervorragende Leistungen in Seniorenfeldern gezeigt und wir freuen uns sehr über sein exzellentes Abschneiden bei der Junioren Europameisterschaft. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft noch einiges von Philipp Buhl hören werden."

ENDERGEBNISSE

STARBOOT WELTMEISTERSCHAFT Varberg, Schweden
1. George Szabo/Rick Peters (USA), 30 Punkte
2. Hamish Pepper /Craig Monk (NZL), 37 Punkte
3. Lars Schmidt Grael/Ronald Seifert (BRA), 47 Punkte
4. Alexander Schlonski/Frithjof Kleen (Rostock/Hamburg, NRV Olympic Team), 47 Punkte
10. Johannes Polgar/Tim Kröger (Hamburg, NRV Olympic Team), 66 Punkte
19. Robert Stanjek/Markus Koy (Berlin/Hamburg, NRV Olympic Team), 85 Punkte
22. Matthias Miller/Benedikt Wenk (Berlin/Rostock, Verein Seglerhaus am Wannsee), 103 Punkte
27. Johannes Babendererde/Timo Jacobs (Lübeck, NRV Olympic Team), 129 Punkte

OFFENE LASER EUROPAMEISTERSCHAFT Borstahusen, Schweden (Geschlossene europäische Wertung)
1. Paul Goodison (GBR), 22 Punkte
2. Javier Hernandez (ESP), 46 Punkte
3. Pavlos Kontides (CYP), 54 Punkte
16. Malte Kamrath (Kiel, Verein Seglerhaus am Wannsse), 100 Punkte
34. Simon Grotelüschen (Kiel, Lübecker Yacht-Club), 166 Punkte

Schlägerei auf dem See

10.08.09 - Am Sonntag, gegen 02.30 Uhr war es auf dem Katamaran zwischen Konstanz und Friedrichshafen zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen. Ein 50-jähriger Mann aus Friedrichshafen hatte einem 40-jährigen aus Kressbronn und einem 31-jährigen aus Friedrichshafen ins Gesicht geschlagen, weil diese sich an der Reling des Katamarans aufhielten und trotz Rauchverbots rauchten. Der Schläger gelangt nun zur Anzeige wegen Körperverletzung.

Atemberaubender Spinnaker-Start beim Rolex Fastnet Race

10.08.09 - Bei Bilderbuchbedingungen ist die 300 Yachten starke Flotte in das Rolex Fastnet Race 2009 gestartet. Eine leichte Brise aus nordöstlichen Richtungen bescherte Teilnehmern und Zuschauern am Sonntag vor der Isle of Wight an der Südküste Englands den atemberaubenden Anblick prall gefüllter Spinnaker, die die Yachten unter strahlend blauem Himmel auf den ersten Meilen des insgesamt 608 Seemeilen langen Kurses aus dem Solent heraus in den Ärmelkanal zogen.

"Es ist ein unbeschreiblicher Anblick, das Startgebiet ist prallgefüllt mit Booten", ergötzte sich selbst Eddie Warden, Geschäftsführer des veranstaltenden Royal Ocean Racing Club (RORC), um 12 Uhr britischer Zeit an dem Blick auf die startenden Yachten. Und auch Jan-Dirk Tenge, Steuermann der "Arndt" des Kieler Yachtclubs, kam ins Schwärmen: "Der Solent ist ein Meer von Spinnakern, ein großartiger Start, entgegen allen Wettervorhersagen hatten wir zunächst östliche Winde. Wir waren punktgenau an der Linie und sind perfekt aus dem Solent herausgekommen. Die Tide hat mit dem ablaufenden Wasser den Wind dann sogar noch unterstützt", freute sich der Skipper des Flaggschiffs der KYC-Schulungsgruppe, die zum ersten Mal beim legendären Rolex Fastnet Race dabei ist. Im weiteren Verlauf des Rennens wird sich die Yacht vom Typ X 442 allerdings wie der Rest der Flotte an der englischen Südküste gegen den Westwind ankämpfen müssen. Nach den ersten 25 Meilen wurde die "Arndt" auf Platz 19 der 57 Yachten in der Klasse IRC 1 gelistet.

Mit viel Schwung ging die "Vineta" des Hamburger Reeders-Sohn Felix Scheder-Bieschin in der IRC Z ins Rennen. "Wir waren gleich vorn mit dabei, haben eine intensive Vorm-Wind-Kreuz mit rund 20 Halsen hingelegt", berichtete der in Südafrika lebende und mit einer südafrikanischen Crew segelnde Skipper der Marten 49. Ein Flautenloch vor dem Ausgang des Solent bremste dann allerdings den ersten Enthusiasmus. "Wir waren eine halbe Stunde nur auf Drift, zum Glück drückte uns der Strom in die richtige Richtung", so Scheder-Bieschin, der dennoch aus der zunächst führenden Position auf Rang 45 zurückfiel und sich so auf viel Arbeit vor der ersten Nacht im Ärmelkanal einstellte: "Erst einmal müssen wir uns durch das Feld der kleineren Yachten arbeiten, die vor uns gestartet sind." Mit der Drehung des Windes auf West wurde das Feld ordentlich durchgeschüttelt. Dem Hamburger Mathias Müller von Blumencron konnte es mit seiner "Red" nur recht sein. Ihn schob es aus dem hinteren Feld zwisch enzeitlich bis auf Rang drei vor.

In der gleichen Klasse sind die meisten deutschen Schiffe dabei, so auch die "Norddeutsche Vermögen" des Hamburgischen Vereins für Seefahrt. Nach den ersten Seemeilen lag die Andrews 56 berechnet aber auf Rang 46, drei Plätze vor der "Bank von Bremen", eine J/V 53, die vor drei Jahren bei der Knierim-Werft in Kiel gebaut worden ist. "Unser Start hätte besser sein können, da mussten wir die ,Bank' erst einmal ziehen lassen. An den Needles waren wir aber wieder dran", erzählte Navigator Jan Gallbach von dem internen Duell der beiden Segelkameradschaften aus Hamburg und Bremen, die am Ausgang des Solent fast Boot an Boot lagen.

Noch nicht in der erhofften Position lag bis zum Sonntagnachmittag die "Beluga Racer" des Kielers Boris Herrmann in der Class 40. Als 14. hatte Herrmann 1,5 Seemeilen Rückstand zur führenden "Telecom Italia" von Giovanni Soldini, die Herrmann als Messlatte für seine neue "Beluga Racer" auserkoren hat. Mit französischer Crew ist das Rolex Fastnet Race für den Shooting-Star der deutschen Hochseesegel-Szene die nächste große Bewährungsprobe nach dem Sieg beim Weltrennen Portimao Global Race.

Im Mittelfeld der großen Performance-Yachten liegt das größte der teilnehmenden deutschen Schiffe. Die 80 Fuß lange "Hexe" von Norbert Plambeck aus Cuxhaven, die als Ex-"Boomerang" immer noch den Fastnet-Rekord für konventionelle Yachten hält, rangiert im Feld der 18 großen Renner auf Platz 14. Das Bild ist hier wegen der unterschiedlichen Kurse, die die Yachten eingeschlagen haben, aber noch sehr uneinheitlich. So wurde die Favoritin, die 72 Fuß lange "Ran" von Skype-Entwickler Niklas Zennström, innerhalb einer halben Stunde von der Spitze auf Rang neun durchgereicht. Nachdem die Isle of Wight passiert worden war, lag das mit britischen Top-Segelprofis besetzte Schiff noch auf Rang eins. Die "Luna Rossa" aus Italien, eine STP 65, die unter anderem den fünfmaligen Olympia-Medaillengewinner und Volvon-Ocean-Race-Sieger Torben Greal aus Brasilien an Bord hat, setzte sich in der Sptzengruppe fest.

Am schnellsten unterwegs war in den ersten Stunden erwartungsgemäß der Supermaxi "ICAP Leopard". Die britische 100-Fuß-Yacht von Mike Slade hält seit 2007 den Streckenrekord bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 13,52 Knoten. Hinter diesem Speed hängt sie zwar noch deutlich zurück. Das Ziel von Slade ist aber auch diesmal wieder, die erste Yacht im Ziel von Plymouth zu sein.

Das Rolex Fastnet Race führt in den kommenden Tagen aus dem Ärmelkanal in die offene Irische See zum berühmten Fastnet Rock an der Südküste Irlands und von dort zurück an die südenglische Küste nach Plymouth. Die ersten Yachten werden im Laufe des Dienstags im Ziel erwartet.

Weitere Infos unter Rolex Fastnet Race >