29.07.09 - TRAVEMÜNDE. Großveranstaltungen wie die 120. Travemünder Woche haben ein besonderes Flair. Maritim ist es in diesem Fall allein aufgrund der Segelregatta, die noch bis Sonnabend (1. August) die nationalen Meisterschaften des Nachwuchses sieht. Doch auch das Festival an Land, das sogar einen Tag länger dauert, lebt zwischen Ostseestrand und Travemündung von der Nähe zum Wasser. Diese Atmosphäre lockt zum Bummeln und Verweilen – und dabei fällt der Blick aufs Mehr am Meer. Die Verkaufsstände auf dem 80.000 Quadratmeter großen Areal bieten Nützliches und Niedliches feil. Die Palette ist so bunt und vielfältig, wie das internationale Publikum aus nah und fern.
Kleider machen Leute, heißt es. Da gilt es in der zur Shopping-Mall umgestalteten Bertlingstraße eingangs des TW-Geländes, aber auch im weiteren Verlauf an der Strandpromenade sowie „um die Ecke“ die Trave hinauf bis zur Trelleborgallee nach den Trends zu schauen. In Mode sind so genannte Jodhpurs, knöchellange indische Reithosen, und Batikkleider. Seit die Sonne wieder über Travemünde lacht, was bis zum Wochenende anhalten soll, liegen Panama-Strohhüte ebenso hoch im Kurs, wie australische Filzhüte, die auch vor einem unerwarteten Regenschauer schützen.
Viele hochwertige Produkte gibt es parallel zum Sommerschlussverkauf in den umliegenden Boutiquen des Ostseebads auch auf der Meile deutlich günstiger. Schnäppchenjäger kommen vor und nach dem Strandbesuch auf ihre Kosten. Sie bekommen Superqualität zu Superpreisen. Renner sind romantische Quilts, was soviel wie Steppdecken heißt, aber nichtmals die halbe Wahrheit widerspiegelt. Denn in Patchwork-Technik werden neben Tagesdecken auch Kissen und Taschen gefertigt.
Am Stand von Ilona Fuchs an der WSA-Wiese finden die Gäste Glasnagelfeilen und Haarspangen für Hocksteckfrisuren. Die Berliner Mitarbeiterin lobt das „kaufkräftige Publikum“ in Travemünde: „Die Besucher sind sehr an pfiffigen Produkten interessiert und kommen nicht nur zum Würstchenessen auf die Festivalmeile.“ Dieser Aussteller komme sehr gerne wieder an die Trave. „Wer als Standbetreiber ein klares Konzept hat und es intelligent umsetzt, wird von den Besuchern belohnt“, erklärt Uwe Bergmann von der gleichnamigen Hamburger Eventagentur, die für das Landprogramm verantwortlich zeichnet.
Die Konsumfreude der Menschen kann auch Bergmann nicht grundsätzlich ändern, nur Anreize schaffen, „sich bei allem Krisengerede auch mal etwas zu gönnen.“ Zum Beispiel ein Paar neue Schwedenclogs, Rapskissen – heiß und kalt zu verwenden – in allen Regenbogenfarben und unterschiedlichen Formen oder Korallen-, Bernstein- und Perlenschmuck. Die Auswahl an bequem-leichten „Tretern“ in poppigen Farben und verspielten Modellen ist riesengroß.
Clevere, wenn auch prähistorisch anmutende Haushaltsgeräte wie handbetriebene Mixer gehören wieder in die Küche von heute. Holzprodukte, vor allem Naturspielzeug, aber auch Frühstücksbrettchen mit Namensgravur sind ein schönes Mitbringsel von der Travemünder Woche. Naschkatzen bevorzugen „äkta“-Lakritze aus Schweden, gebrannte Pinienkerne oder Quarkbällchen mit Puderzucker.
Eine Bank ist Travemünder Woche-Kollektion des offiziellen Bekleidungspartners „Marinepool“, der seinen „Store“ im Seglervillage direkt neben dem Regattabüro aufgebaut hat. Das Team um Regattaseglerin Nicola Birkner hat für alle Fälle eine Antwort, getreu nach dem Motto „Schlechtes Wetter gibt es nicht, die Familie kann höchstens verkehrt angezogen sein.“ Kappe und Poloshirt in „Limited Edition“ zum 120. TW-Jubiläum sind genauso beliebt, wie die klassischen Faserpelzpullover und Windjacken. Hochwertige Funktionsware, teils reduziert im Preis, findet im fachkundigen Travemünder Publikum seine Abnehmer.