19.09.10 - Friedrichshafen - (st) Auch Traditionen müssen manchmal modernisiert werden - in diesem Sinne gab es zum dreißigsten Jubiläum der Oldtimerregatta einen neuen Kurs, der bei den Teilnehmern gut ankam.
Wettfahrtleiter Timo Seifert hatte einen großen Dreieckskurs mit Wendemarken vor Friedrichshafen, in Richtung Immenstaad und vor Langenargen ausgelegt, der bei schwachen Winden mehr Möglichkeiten der Bahnabkürzung bot. Schon am Vorabend, rechtzeitig zum Beginn der Interboot, hatten sich die Teilnehmer der 30. Oldtimerregatta des SMCF (Segel-Motorboot-Club Friedrichshafen) am Q-Steg des hinteren Bundesbahnhafens eingefunden. Die wunderschönen alten Segelschiffe, können dort unter der Regie der Oldtimer-Schiffer Bodensee (OSB) noch während der gesamten Dauer der Messe besichtigt werden.
Um 10:15 Uhr startete die Regatta bei gutem Ostwind, der dann allerdings, während die Schiffe Richtung Immenstaad segelten, immer mehr abnahm. Der 80er Seefahrtskreuzer „HOC Neustadt“ mit seiner riesigen Segelfläche, der kurz nach dem Start noch kleinere Unsicherheiten bei der Kurswahl zeigte, arbeitete sich bei den schwachen Windbedingungen immer weiter nach vorn.
Die Kutter, die eher für Meeresbedingungen gebaut sind und auf dem Bodensee bei den üblichen leichten Winden eher langsam vorankamen, fuhren auf direktem Wege nach Langenargen und weiter zur Wendetonne nach Friedrichshafen. Dort entschied sich Wettfahrtleiter Seifert, die Regatta zu beenden und die Zeiten zu nehmen. Die letzten Segler erreichten das Ziel nach knapp sechs Stunden, die Entscheidung zur Bahnabkürzung war also richtig gewesen.
Die „HOC“ unter Karl-Heinz Kaiser vom SMCF konnte ihre Führung nicht nur bis ins Ziel retten, sondern auch genügend Vorsprung herausfahren, um auch nach der Anwendung der Yardstickberechnung den ersten Platz in der Yardstickklasse 1 zu behalten. Zweiter wurde Peter Pfister auf seinem L-Boot „Gazelle“ (OSB) vor Veit Lochner (SMCÜ) auf „Sleven“. Die Yardstickgruppe 2 wurde von Klaus Steinlein von WVF auf „Tümmler“ gewonnen, Zweiter wurde die „Porcupine II“ von OSB-Präsident Volker Friedrich, Dritter Heiko Fritz (KS) mit seinem Vertenskreuzer „Sternle“. Die Kutterwertung entschied die „Shalom“ vor der „Raija“ und der „Shalupp“. Roger Gander (OSB) hatte sich mit seinem Gaffelschoner „Raija“ spontan entschieden, mit den Kuttern des kleinen Kurs zu segeln und wurde auch so gewertet. Die anderen Kutter stammen vom VSS, dem Verein für sozialpädagogisches Segeln.
Das anschließende Fest mit Siegrehrung wurde im Cateringzelt der Interboot veranstaltet und bildete einen passenden Abschluss eines schönen Segeltages. Die weiteren Ergebnisse >
Die „HOC Neustadt“ kreuzt in voller Fahrt die Ziellinie (Foto: Steck)
SMCF-Präsident Peter Benz freut sich mit den Siegercrews von
„HOC“, „Gazelle“ und „Tümmler“ über eine gelungene Oldtimerregatta (Foto: Steck)