Donnerstag, 23. September 2010

Hightech-Roboter taucht nach Fischen, Leichen und Bomben

23.09.10 - Friedrichshafen – Ursprünglich wurde der Tauchroboter für die US Navy entwickelt, der australische Zoll sucht damit nach Schmuggelware und jetzt ist er auch am Bodensee im Einsatz. Seit wenigen Monaten teilen sich die Wasserschutzpolizei und das Institut für Seenforschung dieses hoch technisierte Unterwassergefährt. Am Mittwoch, 22. September 2010 wurde der Tauchroboter im Rahmen der INTERBOOT erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und das Funktionsprinzip des über 300.000 Euro teuren Roboters demonstriert.

Bis zu 500 Metern tief kann der Roboter tauchen. Acht Strahlruder machen eine 360 Grad Manövrierbarkeit unter Wasser möglich, die damit vergleichbar ist mit der eines Schiffes. „Hauptsächlich setzen wir den Roboter ein, um Seebodenstrukturen zu erforschen, Proben zu entnehmen und die biologische Besiedlung der Seeböden zu beobachten. Konkret können wir beispielsweise mit unserem verlängerten Auge nachts große Schwärme der im Bodensee lebenden Süßwassergarnele beobachten“, erklärt Dr. Herbert Löffler, stellvertretender Institutsleiter, die Hauptaufgaben des über 300.000 Euro teuren Tauchgefährts. Suchen und Identifizieren steht auch auf dem Plan, wenn die Wasserschutzpolizei vermisste Personen finden und gegebenenfalls auch bergen muss. „Der Bodensee birgt sehr viele Geheimnisse, denen wir nun auf die Spur kommen. Wir sind sicher, dass wir noch einiges Überraschendes zu Tage befördern werden“, berichtet Günter Jasper, technischer Beauftragter der Wasserschutzpolizei Überlingen.

Die Internationale Wassersport-Ausstellung ist noch bis Sonntag, 28. September 2010 geöffnet. Weitere Informationen zur INTERBOOT unter www.interboot.de.