14.07.08 - Zur großen Aufholjagd startete am vorletzten Tag der Tutima J80 Worlds das Boot mit der Segelnummer USA 1151. An Bord kein Geringerer als Jeff Johnstone selbst. Johnstone ist Präsident von J-Boats USA, der Werft, aus deren Hallen die J80 Boote stammen. Dass er sein "eigenes" Boot perfekt beherrscht, stellt er bei den Tutima J80 Worlds erneut unter Beweis. Das Ergebnis: Zwei Tagessiege am Freitag und Platz zwei im Gesamtklassement. In Führung liegt weiter das spanische Team von Ignacio Camino Rodriguez. Zwei abschließende Wettfahrten stehen für Samstag aus.
Für Johnstone ist Kiel eine echte Premiere. Der Amerikaner startet erstmals bei einer J80 Weltmeisterschaft. Bisher hat er sich in der Regattaszene mehr einen Namen als Vermesser gemacht. Im Hafen ist der 48jährige ohne Starallüren und packt an Bord seiner „Polar Express“ wie alle kräftig beim Aufklaren nach dem Segeln mit an. Die von seinem Bruder Alan 1993 konstruierte J80, die bisher über 1100 Mal gebaut wurde, ist besonders für ihre Dynamik bekannt. „Sie ist trotzdem einfach zu handhaben", betont der smarte Amerikaner. Einen besonderen Vorteil der J80 Klasse sieht Jeff Johnstone in der Möglichkeit, auch Jugendliche in die Crew zu integrieren. Zu seiner eigenen Mannschaft vor Kiel gehören die 14jährige Stella Mau und der 15jährige Florian Föh. Und bei einem Blick über den Steg voller J80 Boote im Hafen von Schilksee fühlt sich Jeff Johnstone ganz besonders wohl: "Es ist die pure Freude, das hier zu sehen."
Nur Platz zehn blieb dem Team der „Needles and Pins“ von Uli Münker und Peter Hecht (Kieler Yacht-Club) nach insgesamt zehn Wettfahrten. Mit Platz 23 und 19 in den Wettfahrten neun und zehn konnte das Kieler Team nicht an seine gute Form vom Donnerstag anschließen. Martin Menzner vom Kieler Yacht-Club fuhr mit einem 34. Platz in der neunten Wettfahrt ebenfalls seinen Streicher ein und liegt nun auf Platz zwölf. Aber noch sind zwei Wettfahrten zum Aufholen zu segeln, bevor am Samstag um 16 Uhr im Tutima J80 Worlds Festzelt Kiels Stadtpräsidentin Cathy Kietzer die Sieger kürt.
Ergebnisse nach zehn Wettfahrten:
1. Ignacio Camino Rodriguez/Alberdo Padron/Gomez Jose Luis/Armando Gutierrez (ESP) 2,2,6,8,3,4,(11,00),4,5,8/42 Punkte
2. Jeff Johnstone/Bo Teichmann/Stella Mau/Florian Föh/Henning Mittelmann (USA) 7,11,3,5,13,(14,00),7,1,1,5/53
3. Carlos Martinez/Chencho Ortega/Eugenio Pedreno/Juanma Barrionuevo(ESP) 4,18,7,2,6,5,2,(65,00),4,10/58
4. Javier Padron/Juan Gonzalez/Abelardo Queuedo/Cesar Obregon (ESP) 1,9,4,9,8,8,8,2,10,(21,00)/59
5. Kevin Sproul/Yoann Richomme/Robert Gullan/Aarian Gray (GBR) 3,14,2,4,14,15,10,(32,00),3,3/68
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10. Ulrich Münker/Philipp Schön/Willem Geertz/Erik Hecht/Peter Hecht (Kiel) (26,00),6,8,11,1,3,5,9,23,19/85
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12. Martin Menzner/Volker Breust/Carsten Hopp/Christian Halm (Stein) 13,10,15,7,21,22,1,5,(34,00),20/114