Dienstag, 22. Juli 2008

Acht Klassen feierten ihre Travemünder Woche-Sieger 2008

22.07.08 - TRAVEMÜNDE. Zur Halbzeit der 119. Travemünder Woche feierten am Dienstag (22. Juli) acht Bootsklassen ihre Gesamtsieger. Dabei ragten vier Teilnehmer mit der „Idealnote null“ heraus. Dies waren die Osnabrückerin Mareike Siefker in der Europe-Jolle, Sven Vagt und Stina Hadeler (Bremen) im Pirat, Christoph Möller aus Rostock im olympischen Laser und der Hamburger Ferdinand Zieglmayer mit seiner Crew in der Laser SB3-Klasse. Der Auftakt der ORC-Europameisterschaft der Sportsboote gehörte nach dem vorangegangen Sturmtag bei leichter bis mäßiger Brise dem Tschechen Milan Hajek. Als Spitzenreiter fast im Gleichschritt marschierten Helge und Christian Sach (Zarnekau) bei der Internationalen Meisterschaft der olympischen Tornados und die Berliner Christoph Nielsen, Torben Dehn und Krystof Paschke bei der Deutschen Folkeboot-Meisterschaft.

Bei der ORC-Euro der Sportsboote ging es in der Ergebnisliste dreimal auf und ab. „Der Wind war sehr böig und drehend, so dass sogar eine Wettfahrt abgebrochen wurde“, berichtete der Holländer Bart Leerling von der Maxfun 25 „Black Max“, die aufgrund eines Frühstarts vorläufig nur Siebte ist. Am Ende des Tages hatten zwei tschechische Melges 24 das Geschehen vor zwei niederländischen Maxfun 25 im Griff. Der Prager Steuermann Milan Hajek legte mit der „Radost II“ gleich einen Tagessieg vor und rettete die Gesamtführung nach einem fünften Rang durch Platz zwei im dritten Rennen gegen seinen Landsmann Alexandre Tinoco auf der „Bohemia Express“. Sein Vorsprung beträgt vier Punkte. Bester Deutscher ist Jonas Harmstorf aus Hamburg mit seiner Banner 23 mod. „Bomchickawahwah“ als Sechster.

Wie ein Schweizer Uhrwerk steuern die Sach-Brüder bei der Internationalen Deutschen Tornado-Meisterschaft auf ihren 14. Travemünder Woche-Sieg zu. Mit fünf Siegen und vier Punkten Schweizer halten die Ostholsteiner die Mitfavoriten Martin Rusterholz und Sebastian Moser aus dem Mutterland der Zeitmesser mit sechs Zählern auf Distanz, nachdem die Schweizer durch eine Frühstartdisqualifikation in der vierten Wettfahrt zurückgefallen waren, diese aber inzwischen streichen können. Swen Schnell und Michaela Kirsten vom TW-Hauptveranstalter Lübecker Yacht-Club sind weitere zehn Punkte zurück Dritte.

„Das ist aber auf dem Papier viel deutlicher als auf dem Wasser“, entgegnete Christian Sach, „die anderen schenken uns auf der Bahn gar nichts.“ Das Ergebnis täusche auch deswegen, weil die Russen Alexey Chekrygin und Valeriy Seleznev am ersten Regattatag wegen eines fehlenden Versicherungsnachweises an Land bleiben mussten und erst mit zwei Streichern im Gepäck begannen.

Als Steuermann Christoph Nielsen sein Folkeboot erneut als Erster über die Ziellinie steuerte, fürchtete der Rest der Klasse bei der mit 58 Booten stärksten Deutschen Meisterschaft überhaupt schon Langeweile. Doch so schnell wollte sich vor allen die Phalanx der Kieler Folkeboot-Cracks nicht geschlagen geben. Gleich drei schoben sich in der vierten Wettfahrt nach vorn, von denen Martin und Rainer Rehbehn mit Martin Kringel als Gesamtzweite zehn Punkte Rückstand auf Nielsen & Co. haben.

„Nach den beiden Starkwindtagen, die mir wesentlich besser lagen, war ich am Ende froh, dass wir am Finaltag nur noch zwei Rennen gesegelt sind“, meinte der Laser-Sieger Möller, der bei abflauender Brise nach sechs lupenreinen Tagessiegen nur auf die Einzelplätze drei und neun kam. Die durfte der Schiffbaustudent dann streichen und fuhr mit weißer Weste nach Hause.

Auch bei wenig Wind kaum zu schlagen war das Europe-As Mareike Siefker. In Abwesenheit der Lübecker Ex-Weltmeisterin Svenja Puls leistete sich die aktuelle WM-Sechste nur einen „Ausrutscher“, als sie Zweite wurde. „Das war meine Regatta, denn ich mag kleine Felder“, so die 21-Jährige. Die Generalprobe für die Deutsche Meisterschaft im Herbst an gleicher Stelle in Travemünde sei gelungen, auch wenn dann vermutlich mit mehr Gegenwehr zu rechnen sei.

Über weitere Travemünder Woche-Siege 2008 freuten sich Peter Ullmann aus Oldenburg in der Gleitjolle Int. Canoe IC und Niklas Steimann aus Klein Rönnau bei den Int. Canoe Taifun. Martin Hofmann aus Hemer diktierte die O-Jollen-Konkurrenz, und bester Schwertzugvogel waren Axel Fischer und Tanja Seegelke aus Talheim.

Am Dienstag (22. Juli) schaffte die Travemünder Woche den ersehnten Wetterwechsel. Mit Temperaturen von mehr als 20 Grad und Sonnenschein erhellten sich auch die Gemüter der Aktiven, obwohl sie am frühen Nachmittag eine Windpause abwarten mussten. Für einen prominenten Höhepunkt der 119. TW mit Spaßfaktor wird am Mittwoch (23. Juli) der Rotspon-Cup sorgen, wenn Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust auf ehemals olympischen Drachen um eine Sechs-Liter-Flasche Rotspon herausgefordert wird. Das Spektakel steigt zwischen 11 und 13 Uhr auf der Trave und wird von der Promenade aus gut zu beobachten sein.


Segeln in Zahlen

Ergebnisse vom vierten Tag der 119. Travemünder Woche (Dienstag, 22. Juli)

Olympische Klassen

Internationale Deutsche Meisterschaft der Tornados
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Helge Sach/Christian Sach (Zarnekau) 4 Punkte; 2. Martin Rusterholz/Sebastian Moser (Schweiz) 10; 3. Swen Schnell/Michaela Kirsten (Großensee) 20; 4. Nils Bunkenburg/Susanne Hahn (Surendorf) 21; 5. Eckart Kaphengst/Rasmus Toepsch (Kiel) 26; 6. Christian Blum/Markus Gührs (Wabern) 32.

Laser
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Christoph Möller (Rostock) 6 Punkte; 2. Hannes Holländer (Hamburg) 14; 3. Frank Neese (Hamburg) 22; 4. Ansgar Schneider (Regensburg) 28; 5. Eike Martens (Ganderkesee) 32; 6. Sören Hadeler (Bremen) 32.

Internationale und nationale Klasse:

ORC-Europameisterschaft der Sportsboote
Gesamtstand nach drei Wettfahrten: 1. Radost II (Milan Hajek/Tschechien) 8 Punkte; 2. Bohemia Express (Alexandre Tinoco/Tschechien) 12; 3. Pandion (Hans Rottger/Niederlande) 13; 4. Loading Systems (Andrie Gouweleeuw/Niederlande) 17; 5. Teleri (Leonid Tkack/Russland) 18; 6. Bomchickawahwah (Jonas Harmstorf/Hamburg) 19.

Deutsche Meisterschaft der Folkeboote
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Nielsen/Dehn/Krzystof (Berlin) 7 Punkte; 2. Rehbehn/Rehbehn/Kringel (Kiel) 17; 3. Furthmann/Mrowka/Ceccotti (Kiel) 22; 4. Schneider/Dörband/Thieme (Berlin) 27; 5. Breitenbach/Sven/Stephan (Kiel) 44; 6. Gäde/Gäde/Rasmus (Bordesholm) 46.

Europe
Endstand nach sieben Wettfahrten: 1. Mareike Siefker (Osnabrück) 6 Punkte; 2. Stine Paeper (Hamburg) 13; 3. Antje Muller (Neuseeland) 20; 4. Simon Almstedt (Waake) 22; 5. Anne Marung (Bautzen) 25; 6. Frieder Billerbeck (Bokholt-Hanredder) 38.

Int. Canoe IC
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Peter Ullmann (Oldenburg) 7 Punkte; 2. Axel Bierwagen (Minden) 14; 3. Eckhardt Pagel (Buchholz) 16; 4. Johan Elfström (Schweden) 18; 5. Roger Regitz (Berlin) 22; 6. Jan Stahl (Hildesheim) 27.

Int. Canoe Taifun
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Niklas Steimann (Klein Rönnau) 8 Punkte; 2. Martin Droll (Lindow) 11; 3. Helge Meyer (Bad Segeberg) 19; 4. Julia Gillen (Hamburg) 20; 5. Frederik Steimann (Klein Rönnau) 21; 6. Roland Rensch (Lindow) 22.

O-Jolle
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Martin Hofmann (Hemer) 6 Punkte; 2. Axel Forstmann, Dr. (Wunstorf) 13; 3. Jörg Legien (Düsseldorf) 15; 4. Detlef Munke (Steinhude) 18; 5. Hermann Blum (Haan) 24; 6. Jochen Lollert (Hagen) 28.

Pirat
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Sven Vagt/Stina Hadeler (Bremen) 5 Punkte; 2. Robert Bleckmann/Corinna Lüdeke (Berlin) 15; 3. Thomas Kaitschick/Peter Gardeweg (Lübeck) 16; 4. Jakob von Hausen/Maja Gnege (Münster) 21; 5. Martin Domian/Dirk Heuer (Rondeshagen) 22; 6. Thea Harksen/Kevin Ohliger (Hamburg) 24.

Schwertzugvogel
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Axel Fischer/Tanja Seegelke (Talheim) 11 Punkte; 2. Henry Kopplin/Jörg Wenzel (Berlin) 12; 3. Eckert Friedhoff/Meike Friedhoff (Steinhude) 21; 4. Manfred Brändle/Wolfgang Rosteck (Wuppertal) 22; 5. Ulrich Brach/Christof Haussmann (Traben-Trarbach) 22; 6. Jens Rohpeter/Stephan Uden (Bremen) 25.

Laser SB3
Endstand nach fünf Wettfahrten: 1. Ferdinand Ziegelmayer (Hamburg) 4 Punkte; 2. Kathrin Kadelbach (Berlin) 9; 3. Carsten Kemmling (Hamburg) 9; 4. Sebastian Dohrendorf (Niederlande) 16; 5. Matthias Rieck (Rostock) 23; 6. Horst Uhte (Hamburg) 36.

Trias
Gesamtstand nach drei Wettfahrten: 1. Strang/Strang/Sturm (Mülheim/Ruhr) 6 Punkte; 2. Hanisch/Hallensleben/Hanisch (Berlin) 63. Stansch/Broy/Broy (Berlin) 12; 4. Bergner/Billig/Stoffels (Schwabach) 14; 5. Assheuer/Zeller/Matthai (Köln) 15; 6. Willberg/Schädl/Reimer (Tutzing) 18.