26.06.08 - Es war ein großes Jubiläum. „100 Jahre Münchner Woche 2008“ mit 62 teilnehmenden Yachten und Jollen war ein Stelldichein der alten Klassiker bei schönstem Wetter mit leichten Winden.
Eine wunderschön restaurierte und seltene Herreshoff Baujahr 1895 vom Attersee segelte im international besetzten Feld mit und gewann zur großen Freude der Eignerfamilie sogar einen Wanderpreis.
Der 2. Star war zweifelsohne Dr. „Biwi“ Reich mit seinem Olympiaboot SUBBNBOANA 1964 Tokyo. Sein 5.5er lag nach 44 Jahren neben dem damaligen Silbermedaillengewinner. Dr. „Biwi“ Reich nahm mit seinem Sohn Patrick und dem Eigner Dr. Wolfgang Oehler als Mannschaft späte Rache an der jetzigen Z 75 und gewann souverän sein Yardstickklasse und eine Reihe von Wanderpokalen.
Die nächste Legende der 100 Jahre Münchner Woche 2008 heißt Norbert Wagner, der, wie schon in 2007, diesmal aber mit Volker Reeh und Heribert Aichele als Crew, wieder mächtig Silber abräumte und auch in seiner Yardstickklasse mit 3 Tagessiegen und einem 2. Platz gewann.
Wettfahrtleiter Frank Weigelt betreute auf Bahn A die 40er, die 30er und die Holzdrachen. Sein Kollege Volker Mader vom MYC startete die Yardstickklassen auf der Bahn B. Schon am Freitag konnten bei Nordwind zwei Wettfahrten gesegelt werden. Nach Freibier und Fingerfood rockten die 200 Teilnehmer auf der Hafenparty mit einem unglaublichen Boogie-Woogie-Duo bis spät in die Nacht ab. Die Rettung kam in Form eines Weißwurstfrühstückes am Samstag am frühen Morgen.
Wettfahrtleiter Andi Achterberg erbte für Sonntag zwar das Traumwetter, allerdings mit unbeständigem Südostwind. Er schickte das Feld trotzdem los. Es sollte zum Galadiner etwas Aufregendes zur Unterhaltung geben. Traditionssegeln beruhigt enorm die Nerven der yardstickzahlgeplagten Eigner. . Die über 200 Teilnehmer der „100 Jahre Münchner Woche“ hatten sich zur großen Jubiläumsregatta sehr viel zu erzählen.
Andal Listl. entwickelte den Liegeplan Museumshafen. Klaus und Hans Greif gebührt die Anerkennung dafür, dass für alle Yachten und Jollen ausreichend Moorings vorhanden waren. So konnten die Teilnehmer der Münchner Woche wie auch die zahlreichen Schaulustigen und Gäste das renommierte Nordbad mit dem schönen Ambiente der historischen Badeanlage und der guten Gastronomie genießen.
Um 11.20 wurde die Dampferwelle des Flaggschiffes MS Starnberg erwartet. Insofern war schon wieder ausreichend Zeit für ein ausgiebiges Weißwurstfrühstück mit Weißbier . Der große Dank gilt dem Ehepaar Greif für ihren Einsatz und die tolle Bewirtung zur großen Zufriedenheit aller Teilnehmer, die sich schon jetzt auf das nächste Jahr freuen.
Wettfahrtleiter Stephan Fischer vom mitveranstaltenden YCAm ließ sich zur Langstreckenwettfahrt auf seinem Startschiff Baujahr standesgemäß ca. 1930 schleppen. Er wählte Kurs 2 und schickte das gesamte Feld, wobei einig den Start verpennten, von Mitte See aus in Richtung Tonne 1 vor dem Nordbad.
Norbert Wagner entschwand sofort dem Feld und machte sich mit seiner 22er Rennjolle auf den Weg zur Tonne 2 Richtung Roseninsel. Bei auffrischendem Wind aus West rundete das Feld die Tonne vor dem Ammerlander Dampfersteg, um dann die Tonne 4 vor dem Bernrieder Horn an Steuerbordbug liegen zu lassen.
Das Ziel befand sich zur Freude der vielen Besuchen vor dem DTYC, ebenso die Preisverteilung vor dem Takelmast. Drei Biertische waren notwendig, um 72 Bierkrügerl und unzählige Wanderpreise, teilweise Silberschalen aus den 30er Jahren, in der Sonne aufzubauen.
Dem Koordinator, Organisationschef und Sportwart Robert Huber kam die große Ehre zu, die Preisverteilung der „ 100 Jahre Münchner Woche 2008“ durchzuführen. Die eingangs genannten Segellegenden räumten mal wieder ab, obwohl sie in ihren eh schon gut gefüllten Pokalschränken kaum noch Platz finden dürften.
Bei den 40ern starteten 10 Boote, allein die Hälfte für den DTYC, wobei diese fünf 40er vier Eigner gehören. Sportsmann und Gönner Dr. Stefan Frauendorfer, der nie ohne seine Frau Dr. Gerda Frauendorfer, Martin Bittner und Hubert Schädl segelt, hatte seinen HAGEN dem IDM-DYAS-Gewinner 2007 Max Weiss mit seinen Jungs Max Mäge, Felix Röder und Henrik Schönfeld überlassen, der ihn mit einen Punkt Vorsprung auf den 5. Platz verwiesen hat.
Die Mannschaft mit dem höchsten Promi-Faktor war zweifelsohne die von Prof. Peter Bauer mit Vorstandskollege Dr. Michael Gschrei, dem mitsegelnden Dr. Robert Schwager und dem Eigner Ed Wammetsberger. Sie belegten insgesamt den 3. Platz, nachdem sie in der Langstrecke eine furiose Aufholjagd starteten.
Die Crew mit dem höchsten sportlichen Wert saß bei 40er-Segler Sepp Thallmair auf seinem superschnellen Regattagerät: Bodo Weissmann, Dr. Michael Lohner, Thomas Abt. Ihnen fehlte ein Punkt zum Sieg.
Auch bei den 16 wunderschönen Holzdrachen starteten 8 für den DTYC. Die ersten fünf Plätze gingen denn auch an den Club. Großer Gewinner wurde Jochen Twiehaus mit seiner Crew. Er gewann damit die stärkste Klasse der Veranstaltung vor dem frech angreifenden Christoph Jung, Dr. Reckhenrich, dem unter Wert segelnden Hemmerich und Jens Höhl. Die ersten Drei lagen jeweils nur einen Punkt auseinander. Was zeigt, dass man sich dort an der Spitze nichts schenkt und dass sich das Drachentraining von Norbert Wagner ausgezahlt hat. Die Münchner Woche 2008 wurde ihrem Jubiläums-Status in allen Belangen gerecht. (SM)
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