26.06.08 - Sportliche Winde aus Ost, steile Wellen und zwei Wettfahrten bildeten den Auftakt der X-35 Europameisterschaft auf der Seebahn Alpha. Insgesamt 16 X35-Crews aus sieben Nationen werden noch bis zum Samstag im Rahmen der Kieler Woche ihren Europameister aussegeln.
Die Führung in dem leistungsstarken Feld übernahm die estnische Crew der „Nicole3“ von Matti Sepp. Mit einem Tagessieg und einem siebten Platz liegt Achim Griese (Hamburg) an Bord der „Celox“ nur einen Punkt hinter dem führenden Boot. „Wir haben in der zweiten Wettfahrt einen der vielen Winddreher nicht richtig erwischt. Bei der Leistungsdichte hat uns das schon einige Plätze gekostet. Zusätzlich habe ich noch einen Fehler gemacht und die Luvtonne berührt, und wir mussten uns wieder vom zwölften auf den siebten Rang vorkämpfen“, erklärte der Silbermedaillengewinner von Los Angeles im Starboot und bilanzierte den ersten Tag weiter: „Wir sind aber sehr zufrieden mit unserem Bootsspeed und freuen uns auf die nächsten Tage. Die Stimmung ist jedenfalls sehr gut an Bord.“
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtete Sven Anderssen den Sieg seiner „Celox“ bei der ersten Wettfahrt. „Recht ordentlich, so kann es weitergehen“, meinte der Miteigner aus Flensburg, der sich einen Tag vor Beginn der EM bei einem Unfall verletzt hatte und nicht mitsegeln konnte. Bei der Arbeit für seine Firma Anderssen Yachting rutschte der Flensburger an Bord eines Schiffes aus und zog sich einen Bänderriss im linken Fuß zu. „Beim Abstützen riss dann noch ein Band in der linken Hand“, erklärte der Kassenwart der Klassenvereinigung, der gestern trotzdem zur Eröffungs-Veranstaltung angereist war.
Wie hoch die Leistungsdichte in dieser Einheitsklasse ist, dokumentieren einige Einzelergebnisse. Die finnische „Roxana“ von Thomas Hacklin segelte zunächst nur auf den zehnten Platz und legte gleich einen Tagessieg nach. Auch die deutsche „Stihl“ erlebte angesichts der Platzierungen ein Wechselbad der Gefühle: in der ersten Wettfahrt nur Neunter und im zweiten Rennen dann ganz vorne auf Rang zwei. „Wir sind noch nie bei solch einer steilen kurzen Welle gesegelt und haben uns beim ersten Rennen immer wieder mit dem Boot an der Kreuz festgestampft. Und einmal in einer Welle steckengeblieben, bedeutet gleich, drei Boote zu verlieren. Im zweiten Rennen haben wir das Setup unseres Bootes geändert und uns besser auf die Welle eingestellt, dann hat es gut geklappt“, berichtet „Stihl“-Steuermann Jörn Carstensen, der sogar teilweise mit seiner gut eingespielten Crew die Führung auf der Bahn übernehmen konnte. Am Ende des Tages fand sich die junge Crew auf dem siebten Gesamtplatz wieder.
Ergebnisse >