17.04.08 - MIAMI. Mit einem fünften Platz im fünften Rennen der Starbootweltmeisterschaft sind Marc Pickel aus Kiel und der Babelsberger Ingo Borkowski vor dem Schlusstag auch Gesamtfünfte. In der letzten Wettfahrt am Donnerstag (17. April) könnte das pinta racing team in Miami/USA sogar noch nach einer Medaille greifen. Dagegen haben ihre nationalen Mitbewerber Robert Stanjek und Markus Koy (Hamburg), die 18. wurden, als 21. insgesamt nur noch theoretische Chancen auf einen Platz unter den ersten Zehn, der eine Olympiaausscheidung gegen Pickel/Borkowski erzwingen würde. Auf Titelkurs liegen die Polen Mateusz Kusznierewicz und Dominik Zycki acht Punkte vor Diego Negri und Luigi Viale aus Italien.
Am vorletzten Regattatag löste die Wettfahrtleitung zunächst Unmut bei vielen Teilnehmern aus, als sie das Rennen bei schwachen, unsteten Winden startete. "Die Startlinie lag gar nicht sauber, und Feld war eher kurios an ihr verteilt", meinte Marc Pickel. Das sei umso ärgerlicher gewesen, da schon verschärfte Startregeln (schwarze Flagge) galten. "Wir haben dann nichts riskiert, weil wir ja schon eine Disqualifikation zu Buche stehen haben, und sind sehr schlecht weggekommen", so der Steuermann vom Kieler Yacht-Club.
Wie ein Spiegelbild des Vortags rundete das pinta racing team die erste Luvtonne erneut im Mittelfeld um Platz 50. Danach kam jedoch von hinten frischer Wind auf, mit dem eine ähnliche Aufholjagd wie am Dienstag begann. Pickel: "Am Leetor hatten wir schon wieder fast 20 Gegner im Sack und sind dann auch noch um die begünstige Leetonne gegangen." Einen Rechtsdreher mit weiter auffrischender Brise erwischte das Duo goldrichtig und schob sich in die Spitzengruppe vor.
Gegen Ende des Rennens sorgten starke Böen erneut für "Kleinholz" auf der Regattabahn, während Pickel/Borkowski noch zwei Boote überholten. Nur die Polen Kusznierewicz/Zycki erwischten sie nicht mehr, die mit ihrem vierten Rang die Gesamtführung zurückeroberten. Allerdings haben sie wie viele in der Spitzengruppe auch einen deftigen Streicher (44.) und dürfen sich im Finale keinen Ausrutscher mehr leisten.
Insofern wollte das pinta racing team auch nach wie vor von einer Vorentscheidung im Kampf um die Olympiatickets nichts wissen. Rechnerisch können Stanjek und Koy sogar noch Achte werden, auch wenn das den Ausfall einer ganzen Reihe von starken Teams voraussetzen würde. Doch nichts ist unmöglich: Tagessieger wurden am Mittwoch die Briten Iain Percy/Andrew Simpson, die sich dadurch gerade mal auf den 50. Gesamtplatz verbesserten. "Wir verteilen das Fell des Bären nicht, bevor er erlegt ist", so Pickel abschließend.
Die Entscheidung bei der Starboot-Weltmeisterschaft soll am Donnerstag (17. April) in der sechsten und letzten Wettfahrt fallen. Daran können alle Boote teilnehmen, denn ein Medaillenrennen der besten Zehn gibt es laut der Klassenregeln bei der WM nicht.
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