Seit einer Woche sind wir nun schon in Toronto.
Der RCYC Toronto hat uns sehr gut aufgenommen. Ein 5000-Mitglieder-Segelclub auf der kleinen Vorinsel von Toronto mit eigenem Fährbetrieb.
Nachdem wir das unglaublich Stadtclubhaus besichtigen konnten, hatten wir schon einen Eindruck von dem, was da auf uns zukommt. Aber als wir dann auf die Insel kamen, da hat es uns glatt die Beine unter dem Hintern weg gezogen.
2 Restaurants, 1 Shop, Tennisplatz, Pool, eigene Bootsflotte und Fahrradverleih und 500 Hafenplätze. Eine knapp 100 jährige Tradition mit vielen Olympiateilnehmern. Und wenn du dann mit einem , in der Garage selbstgebauten 8er, oberhalb traditionell und unterhalb modernes Unterwasserschiff, vor der Skyline von Toronto immer wieder massive Schräglage wegen den wildgewordenen Böen deinen Weg erkämpfst, dann weißt du warum du all die Arbeit auf dich genommen hast hier nach Kanada zu kommen.
Heute sind wir nach Sorel gefahren, damit wir die Ankunft von Aluette in Toronto etwas beschleunigen können. Sie steht noch auf dem Frachter "Federal Shimanto" und macht den nach außen scheinende alte Kahn gleich viel anmutiger. Die Besatzung hat uns gefragt, ob sie für uns ein Juwel ist. U d so wie sie da auf dem Bock steht, ist sie das auch für die Besatzung. Die restliche Crew wartet auf ständige SMS, falls doch Schadensmeldungen auftauchen, die dann durch sofortige Besorgungsmassnahmen gleich behoben werden könnte.
Ron der Transporteur baut seinen Truck auf und wir werden wohl oder übel noch 4 Stunden hier abwarten müssen, bis es voran geht. Für das Race haben wir schon diverse Anträge gestellt, da eigentlich die Schiffe seit gestern im Wasser sein müssen und heute die Vermessung abgeschlossen sein sollte. Das Auftakt-beschnuppert-euch-alle-Race fällt heute für Aluette aus.
Wir werden gegen 23 Uhr im Hafen von Toronto Kranen, schmirgeln, rüber auf die Insel schleppen und im Hafen mit Flutlicht Aluette zusammen schrauben. Morgen um 11 ist das erste Race. 2 sollen an einem Tag gesegelt werden, wenn möglich. Für die Jungs wird das eine lange Nacht. Aber nachdem sie jetzt so lange auf dem Trockenen saßen, nehmen sie das gerne in Kauf.
Lafayette ist schon seit einer Woche im Wasser. Die Finnen haben sich hier ein Boot gemietet. Ständig sind 9 (Stück) 8er hier im Wasser des RCYC. Die 8er haben hier eine lange Tradition und deswegen hat das Insel-Clubhaus jetzt ein 8er-Zimmer, zu deren Einweihung wir am Mittwoch geladen waren. Alle alten Geschichten von den 8ern die mal im Clubhafen gelegen sind, wurden erzählt. Also verry traditionell.
Der Tag danach
Heute, ist der Tag danach. Gestern Abend haben wir Aluette SUI-11 um 23 Uhr unter den Kran im Hafen Toronto gestellt. Dort stand sie noch nicht mal 2 Sekunden, da waren die Jungs mit Pads und Schmirgelpapier unterwegs. Jetzt ging es dem Unterwasser an den Kragen. Das es vom Himmel wie aus Eimern schüttete, das war egal. Im Nu waren alle nass und weiß. Der Mast war gegen 2 Uhr gestellt und dann wurde Aluette ins Wasser gelassen und auf die Insel gezogen. Hier haben wir ein Zelt, wo die überflüssigen Sachen verräumt werden können. Um 8 Uhr kam der Vermesser, bis dahin musste alles raus sein, die Segel zur Vermessung gebracht und einigermaßen alles in Ordnung gebracht sein.
Die Jungs hatten bis dahin 3 Stunden geschlafen und jetzt konnten sie die durchnässten Sachen trocknen, trockene Sachen anziehen und beten, dass der Regen endlich aufhört. Weitere 2 Stunden Schlaf waren ihnen gegönnt, dann wurde vermessen. Nach einer weiteren Stunde, war alles in Ordnung. Aluette wurde raus gezogen und endlich wurden die Segel angeschlagen. 12 Uhr nach Startverschiebung, wurde gestartet.
Wind aus Osten brachte viel Welle und etwas Wind , bis 14 Knoten, und immer noch Regen. Der Startschuss viel, Aluette geht mit 2 Bootslängen Verspätung über die Startlinie. Die Müdigkeit bleibt nicht in den Sachen, freier Wind und die Aufholjagd beginnt. Als erster um die Leetonne, scheint das Feeling für das Wasser gefunden zu sein. Man entschließt sich für die falsche Seite zur Luvtonne und der 4 Bootslängen Abstand schrumpfen sehr schnell.
Falsche Seite, der Wind geht auf der anderen durch und mimt Sarissa und Lafayette mit. Am Schluss verändert sich an dieser Reihenfolge nichts. 1 Race, 3. Platz und der Sympathiepreis für uns.vor allem weil die Crew aussieht, als hätte sie ein 48 Stunden-Rennen hinter sich. Unter den Umständen einen dritten Platz ist gar nicht so schlecht. Resultate >
Von uns aus geht der Sympathiepreis an den RCYC. Als es gestern 22.45 Uhr ist, kommen 3 Autos zum Kran gefahren. Das eine bringt eine Tüte Donuts, das andere Kaffee und Wasser und im dritten sitzt der Präsident des Clubs, der nochmals schauen will, ob Aluette jetzt wirklich gekommen ist. Vielen Dank für die tolle Unterstützung hier in Toronto. Iris Metten.