16.06.10 - Die Mondscheinwoche des YCA zum 15. Jubiläum stand windmässig unter keinem guten Stern. Mit nur einer Regatta, statt deren fünf, war der sportliche Massstab bereits festgelegt. Die Woche war geprägt von Windkapriolen, die extremer nicht sein konnten. Trotzdem gelang es den Organisatoren die 60 Teilnehmer bei guter Laune zu halten und sorgten im Clubzelt für einige Überraschungen.
Extreme Windverhältnisse
Wahrend am Montag wegen Windmangel keine Regatta gestartet werden konnte, wurde es am Dienstag möglich den einzigen Wertungslauf durchzuführen. Bei leichten winden, um 1-2 Bf fand ein spannender Lauf statt. Die Rangliste war also bereits am Dienstag gemacht. Am Mittwoch und Donnerstag war es beim Föhnsturm nicht zu verantworten eine Regatta zu starten. Bereits um 16.00 Uhr setzte jeweils die Sturmwarnung für das obere Seebecken ein. Die extrem hart einsetzenden Böen des Föhn verunmöglichten es einen Start zu wagen, denn es wurden über 8 Bf Windstärke gemessen. Trotz aller getroffenen Sicherheits- und Rettungsmassnahmen sind auch Haftungsüberlegungen des organisierenden Clubs zu berücksichtigen.
Erwartungsvoller Lauf am Freitag
Von der eigens für die Mondscheinwoche hergestellte Regattazeitung „Mondscheiner“ und von einigen Medien wurde viel Spannung für den letzten Lauf voraus gesagt. Einige Favoriten konnten auf eine Verbesserung ihrer Platzierung hoffen. Entsprechend erwartungsvoll wurde am Freitagabend zu einer schönen Regatta bei 2-3 Bf gestartet. Nach 2/3 des Rennens wäre die Rangliste stark verändert worden. Der Wind schlief jedoch ein und der Lauf musste in der Dämmerung abgebrochen werden. Es wurde also Tatsache, nämlich die MSW 2010 wurde mit einem einzigen Lauf entschieden. Dies gab es in der ganzen Geschichte dieser beliebten Regattaserie vor Arbon noch nie.
Die Schnellsten
Dietmar Salzmann mit seiner „GO ON“ belegte den ersten Platz in der schnellsten Klasse, YST 1, gefolgt von Patrick Herzig auf der „Evanesse“ und mit gerade mal 46 Sekunden Vorsprung auf Drittplatzierten Max Juchli auf der ESSE 850. Ähnlich knapp wurde es bei der Klasse YST 2. Mit nur 28 Sekunden Vorsprung gewinnt der Fussacher Karsten Heinzle („Santana“), dicht gefolgt von Toni Wetzel auf der Olsen 34. Den Dritten Platz sicherte sich der Dominik Kühne vom YCA mit dem Lacustre. In der Klasse YST 3 entschieden ebenfalls nur wenige Sekunden. Dieter von Buschmann siegte auf der International 806 vor dem Arboner Anton Stäheli auf der „Monsoon“. Nur gerade 4 Sekunden dahinter folgte Martin Gasser als Dritter. Die H-Boote wurden beherrscht von Marco Bühler, vor dem „Altmeister“ Adi Gerlach und der souveräne Sieg bei den Mehrrumpfbooten ging an Sandro Martini.
Sailability aktiv dabei
Die aktive Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der Vereinigung und dem Club führte auch in diesem Jahr dazu, dass 5 Boote von Sailability mit eigener Wertung mitsegelten. Es ist bewundernswert, wie Segler mit Behinderung fast alleine einen Regattakurs meistern. Diese, speziell konzipierten Boote, sind unsinkbar. Trotzdem gehört für einen Rollstuhlfahrer viel Vertrauen und eine gehörige Portion Mut dazu, in einem Regattafeld von grossen Schiffen mitzufahren. Sie wurden jeweils begleitet von YCA-Junioren. Unter den direkten Teilnehmern wurde hart gekämpft und es konnten folgende Ergebnisse erzielt werden: Sieger wurde Julian Müller vor Roger Lieberherr und dem Dritten, Silvan Kleeli. Lediglich drei Minuten trennt den Ersten vom Letzten dieser Wertungsgruppe.
Beliebte Regatta vor Arbon
Auch diese Jahr konnte die Teilnehmerzahl nochmals leicht gesteigert werden. Ein Kompliment an den organisierenden YC Arbon, der es wiederum verstand, viele Segler zu begeistern und trotz Windmangel im Clubzelt die Gäste zuvorkommend betreute. So kam es, dass viele ihre Zusage bereits für das nächste Jahr machten.
Der YCA bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern und Helfern, aber auch bei der Stadt Arbon für die gute und entgegenkommende Zusammenarbeit. Galt es doch den Verkehr im und am Hafen pro Abend mit zusätzlichen ca., 250 Personen zu regeln. Max Juchli.