17.06.10 - Michael Zittlau fährt Bundeskadernorm bei Laser-Europameisterschaft in Estland. Nach sechs anstrengenden Tagen ist das Ziel, erste Hälfte der europäischen Teilnehmer erreicht.
Es blieb sogar bis zur Zielkreuz der letzten Wettfahrt spannend. Nach einem guten Start am Pinend (linke Seite der Startlinie) entschied sich Michael für die linke Kursseite. Bei 4 Bft und im Schnitt einer 15-20 Minuten Kreuz eine herausfordernde Angelegenheit. Nach knapp einer Woche Wettkampf waren die Oberschenkel am Ende der Kräfte. Nachdem etwa ein Drittel der Startkreuz geschafft war und Michael einen kleinen Vorsprung auf die Gegner der linken Seite herausfahren konnte, kam der Super-Gau. Ein 30-Grad-Dreher nach rechts, bewirkt durch eine Regenfront, ließ die Konkurrenz auf der anderen Seite mit Anlieger zur Tonne fahren. Im Kampf gegen die nun auffrischenden 5-6 Bft ging die Beobachtung der Wolkenentwicklung am Horizont völlig unter. Doch für Ärgern über die strategische Fehlentscheidung blieb keine Zeit. Die Front sorgte für großes Durcheinander auf dem Kurs. Plötzlich eintretende Windböen und 100 Meter Sichtweite aufgrund des starken Regens sorgten für Bedingungen, die bei richtigen Entscheidungen zu vielen gutgemachten Metern führen können. Mit gutem Speed und viel Biss auf der zweiten Kreuz, rollte Michael das Feld von hinten auf. Nach Zieldurchgang auf Platz 19 war erst an Land klar, dass es gereicht hat: auf einen Platz genau die Kriterien für den C-Kader des DSV erfüllt. Ob es aber zu einer Nominierung führt, ist nicht sicher. Je nach Alter des Sportlers können die Kriterien (auch) anders ausgelegt werden. Letztendlich ist aber nur eines wichtig: Es geht in die richtige Richtung und die Leistung stimmt.
Europameister wurde der Kroate Tonci Stipanovic, Zweiter der Engländer Paul Goodison (Olympiasieger 2008), Dritter der Österreicher Andreas Geritzer (Olympia-Zweiter von Athen). Bester Deutscher Segler wurde der erst 20 Jahre alte Philipp Buhl aus Sonthofen. Er verpasste erst am Finaltag seine erste Medaille und wurde Vierter.
Nächster Wettkampf wird für Michael der Worldcup zur Kieler Woche ab kommenden Samstag sein. Bis dahin heißt es erst mal, aktive Regeneration und verpasste Vorlesungen nacharbeiten.
Beatrix Zittlau.
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