Montag, 28. Januar 2008

Einmal hui und einmal pfui am fünften Tag

MELBOURNE. Der fünfte Wettfahrttag der 470er-Weltmeisterschaft wurde für das pinta racing team mit Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz (München/Berlin) am Montag (27. Januar) zur Berg- und Talfahrt.

Einem starken vierten Rang ließen die Europameisterinnen vor Melbourne/Australien mit Platz 22 einen weiteren Ausrutscher folgen. Dadurch verbesserten sie sich in der Gesamtwertung nur auf den 15. Platz. Die Titelverteidigerinnen Marcelien de Koning und Lobke Berkhout aus den Niederlanden segelten noch schlechter (10. und 18.) und mussten die Gesamtführung an die US-Amerikanerinnen Erin Maxwell und Isabelle Kinsolving abgeben. Kathrin Kadelbach und Frederike Zieglmayer (Berlin/Hamburg) sind Elfte.

Nach dem missglückten Sonntag mit zwei schweren Rückschlägen präsentierte sich das pinta racing team vom Württembergischen Yacht-Club Friedrichshafen (Rothweiler) und Spandauer Yacht-Club Berlin zunächst wie ausgewechselt. In einem taktisch anspruchsvollen Rennen bei mittleren Winden mischte es ständig in der Spitzengruppe mit und sah zahlreiche Topfavoritinnen unter ferner liefen. Die Rückkehr in die Top Ten war vollbracht.

In zweiten Tagesrennen starteten Rothweiler/Kussatz auf der rechten Seite gut, als der Wind um 40 Grad nach links drehte. „Das hat uns schon ziemlich derb erwischt“, so die Steuerfrau, „doch damit nicht genug. Wir glaubten, es würde eher zurück nach rechts drehen, als uns wieder auf der falschen Seite einer weiterer 30-Grad-Dreher nach links erwischte.“ Damit blieb nur Schadensbegrenzung der geringen Art mit Rang 22.

Für zusätzliche Verwirrung sorgte ein Fehler der Wettfahrtleitung, die offenbar aufgrund der starken Winddrehungen die Orientierung verloren hatte. Nach der zweiten Bahnänderung wurde ein verkehrter Kurs angezeigt, der das Feld quasi in die Gegenrichtung schickte. Ein Sammelprotest mehrerer Teilnehmer blieb jedoch vor der internationalen Jury ohne Erfolg.

Während die 470er-Frauen auf die letzten beiden Wettfahrten in der Goldflotte am Dienstag (29. Januar) hoffen müssen, um vielleicht doch noch die Teilnahme am Medalrace der besten zehn Teams zu schaffen, beginnt für die Starbootsegler vom pinta racing team, Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Babelsberg), das Olympiajahr mit der Rolex Miami OCR. Die Regatta wird zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft Anfang April an gleicher Stelle, wo die Mannschaft ihre Olympiaqualifikation verteidigen will.


Segeln in Zahlen

Gesamtstand nach dem fünften Tag der 470er-Weltmeisterschaft in Melbourne/Australien

1. Erin Maxwell/Isabelle Kinsolving (USA) 39 Punkte
2. Marcelien de Koning/Lobke Berkhout (Niederlande) 43
3. Elise Rechichi/Tessa Parkinson (Australien) 46
4. Gulia Conti/Giovanna Micol (Italien) 48
5. Ingrid Petitjean/Nadege Douroux (Frankreich) 68
6. Amanda Clark/Sarah Mergenthaler (USA) 72
...
11. Kathrin Kadelbach/Frederike Zieglmayer (Berlin/Hamburg) 81
...
15. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 93