Montag, 6. September 2010

START FÜR 49 GIGANTEN BEIM MAXI YACHT ROLEX CUP

06.09.10 - Mit einer Rekordbeteiligung von 49 Hochseeyachten, eine größer und schöner als die andere, begann am Montag (6. September) im italienischen Porto Cervo der Maxi Yacht Rolex Cup. Bei leichten bis mäßigen Winden erwischte die Hamburger „Y3K“ von Claus-Peter Offen als Titelverteidigerin der Wally-Klasse einen guten Start und segelte hinter Jean-Charles Decaux’ „J One“ unter britischer Flagge auf Platz zwei. Die von Harm Müller Spreer (ebenfalls Hamburg) gecharterte „Container“ liegt nach zwei Rennen der Mini Maxi Rolex-Weltmeisterschaft auf Rang fünf. Die „Alegre“ von Andy Soriano (Großbritannien) ist noch ungeschlagen.

„Mit dem Auftakt sind wir sehr zufrieden, denn wir hatten unsere direkten Gegner ‚Magic Carpet²‘ und ‚Indio‘ jederzeit unter Kontrolle“, berichtete „Y3K“-Stratege Thomas Jungblut, Segelmacher aus Hamburg. Die „J One“ ist mit 24,40 Meter deutlich kleiner als die Wally 100 (30,50 Meter) von Offen und konnte es sich erlauben, fünf Minuten später ins Ziel zu kommen, um nach berechneter Zeit trotzdem vorne zu liegen. Dritte wurde die „Dark Shadow“ (Großbritannien) mit dem dreimaligen Berliner Olympiasieger Jochen Schümann als Taktiker an Bord.

Auf dem 30 Seemeilen langen Regattakurs entlang der zerklüfteten Felsenküste der Costa Smeralda Sardiniens boten die Königinnen der Meere ein eindrucksvolles Bild. Die Spitze des Felds führt der Länge nach die „Saudade“ des Hamburger Immobilienmagnaten Albert Büll an. Sie misst stolze 45,19 Meter. Nach berechneter Zeit konnte sie den beiden überlegenen J-Class-Yachten „Ranger“ und „Velsheda“ zwar nicht das Wasser reichen, wohl aber der gerade mal einen Meter und zehn Zentimeter kürzeren „Visione“ von SAP-Gründer Hasso Plattner (Walldorf).

Spitz auf Knopf verliefen die beiden Kurzwettfahrten bei der erstmals im Rahmen des Maxi Yacht Rolex Cups ausgetragenen Mini Maxi Rolex-WM. Diese „Mini“-Rennziegen sind auch mehr als 18 Meter lang, aber unter 24 Meter. Obwohl die Top Ten der Konkurrenz fast durchweg mit hochkarätigen Profis an Bord bestückt sind, gilt auch für sie die Eigner-/Steuermann-Regel der Internationalen Maxi-Klassenvereinigung IMA. Und die besagt, dass der Eigner sowohl Amateur nach den strengen Kriterien des Weltsegelverbands ISAF sein muss, als auch sein Boot selbst steuern muss. Nur zehn Minuten pro Stunde darf er pausieren und sich von einem Crack ablösen lassen.

Hinter diesem Reglement steckt die Absicht der IMA, die Eigner in den Mittelpunkt des Sports zu stellen anstatt als Geldgeber der Regattakampagnen nur an den Rand. Für Harm Müller Spreer ist das nach seinem TP 52-Projekt „Platoon“ kein Neuland, auch wenn Matchrace-As Markus Wieser vom Starnberger See oder auch der neuseeländische America’s Cup-Veteran John Cutler sonst schon häufiger das Steuer in die Hand nehmen.

Nach starken Auftritten bei der Palmavela und beim Giraglia Rolex Cup im Hochsommer ist das Ziel ein Platz auf dem WM-Podium. Die nehmen jedoch nach dem ersten Tag hinter der „Alegre“ die „Shockwave“ von Neville Crichton aus Neuseeland (2. und 3.) sowie die britische „Ran“ von Skype-Erfinder Niklas Zennström (6./2.) ein. Die „Container“ (4./6.) ist mit der „Bella Mente“ von Hap Fauth (USA), die zweimal Fünfte wurde, beste Verfolgerin. Am Dienstag stehen zwei weitere Kurzrennen auf dem Programm, während die großen Maxis wieder eine Küstenwettfahrt um feste Seezeichen und Landmarken herum starten. Der Maxi Yacht Rolex Cup dauert noch bis Sonnabend (11. September).

Weitere Informationen über den Maxi Yacht Rolex Cup 2010 einschließlich Teilnehmerlisten und Ergebnissen im Internet unter www.yccs.it.