06.08.10 - Nachdem Max Stein vor gut 2 Jahren - genauso wie seine Schwester Svenja (18) - vom Opti in die (Vor-) Olympische Laser 4.7 Klasse umgestiegen ist, hat das Geschwisterpaar seither die bis dahin noch unbedeutende deutsche Laser 4.7 Szene maßgeblich geprägt und in der Folge auch positiv beeinflusst. Mit der Teilnahme an großen internationalen Regatten wie auch Europa Cups sammelten die beiden frühzeitig Erfahrung auf einem sehr hohen Niveau. Durch Eintritt in den Yacht-Club Langenargen, die Aufnahme in den Kader des Landes Seglerverbandes BW und mit der entsprechenden Unterstützung durch Eltern, Schule, Club, Sponsoren und Verband war es erst möglich, hochrangige sportliche Ziele zu verfolgen. Bereits im Jahr 2009 stellten sich ganz herausragende Erfolge im Europa Cup ein. Beide rangierten am Saisonende unter den Top 10 der Gesamtwertung im Laser 4.7. Svenja war Gesamtsiegerin bei den U 18 Girls. 2010 wurde sie nach dem Wechsel in den Laser Radial aufgrund ihrer Erfolge als einzige deutsche Seglerin in den nationalen DC-Kader und in das Sailing Team Germany berufen.
2010 standen für Maximilian die Teilnahme an der 4.7 WM in Thailand im Frühjahr und die 4.7 EM in Hourtin in der Bretagne als Höhepunkte auf dem Programm. Für Svenja war es der Start bei der Laser Radial Jugend WM in Largs, Schottland.
Mit zusätzlichen, weit über das Kader-Training hinausgehenden Maßnahmen - u.a. in einem Top-Level Laser Trainingscenter in der Dom. Rep., mit Mental- und intensivem Fitness-Training - bereiteten sich die „Steine“ auf die Höhepunkte vor.
Svenja, deren Stärke als Leichtgewicht auch eher auf Leicht- und Mittelwind liegen, hatte in Schottland bei anfänglich moderaten Bedingungen famos gestartet und in den Top Ten gelegen, dann aber mit zunehmendem Wind zum Ende der WM deutlich Plätze eingebüßt. Als 21. von 89 Teilnehmerinnen hat sie die eigenen Erwartungen nicht ganz erreicht, doch ist das Resultat - 4. beste Deutsche und 17. der EM - objektiv betrachtet aller Ehren wert.
Für Max war, nach ebenfalls glänzendem Start unter den Top 5, letztlich der 11. Platz bei der WM auch unter seiner Erwartung. Die eigenen Ziele und Ansprüche hatte er sehr hoch gesteckt!
Für die EM Ende Juli 2010 hatte er sich aber nochmals besonders gut vorbereitet, er wollte es beim letzten Start in der Laser 4.7 Klasse wissen und er hat es geschafft. Trotz heftiger Grippe mit Fieber zu Beginn der EM hat Max schon in der Qualifikation deutlich den Ton angegeben und nach 8 Rennen, vor dem Finale, die Führung mit einem 2-Punkte Vorsprung erobert.
Das Finale lief dann wunschgemäß, sein härtester Gegner rutschte gar auf Rang 3 ab und Maxi hatte den EM Titel mit solidem Vorsprung vor 231 Konkurrenten. Damit holte Maximilian Stein als erster Deutscher den Titel für die German Laser Class Association.
In Hourtin waren vier weitere Laser 4.7 Seglerinnen und Segler aus BW am Start. Es waren die Mitglieder des BW 4.7 Landeskaders, dem bis dato ersten und einzigen deutschen 4.7 Landeskader, der auf Initiative von Wolf-Peter Niessen, selbst aktiver und erfolgreicher Laser Segler in der Masters Szene, der im Yacht-Club Langenargen seit zwei Jahren eine Laser Trainingsgruppe installiert hat und in Verbindung mit Peter Ganzert, dem Landestrainer des Seglerverbandes BW die Förderung und Ausweitung der Laser 4.7 Klasse in BW betreibt.
Sophia Ehling (14), ebenfalls vom Yacht-Club Langenargen und erst seit genau einem Jahr im Laser 4.7, belegte im Feld der 118 Teilnehmerinnen Rang 92. Damit war sie 3. Beste der 9 deutschen Girls und wurde 33. bei den U 16 Girls. Julia Kühn vom Konstanzer Yacht Club, gerade erst 13 Jahre geworden, wurde 99. im Gesamt und 36. U 16 Girl. Marc Funken (15) vom Segel Verein Schluchsee erreichte Gesamtrang 98 von 232 Boys, war damit Zweitbester Deutscher Boy und 53. U 16. Jonas Lietz (14) Yachtclub Radolfzell wurde 183. von 232 Boys und 72. der U 16.
Neben dem überragenden Maximilian Stein als Europameister hat sich das junge Laser 4.7 Team aus der Laser Flotte BW bei der Laser 4.7 EM in Hourtin ganz beachtlich geschlagen. Das Ergebnis wird die Laser 4.7 Szene nicht alleine in BW beflügeln. Die Klasse ist jetzt auch in Deutschland attraktiv geworden und lockt viele Umsteiger aus dem Opti. Zur German Open der 4.7 vom 10. bis 16. August 2010 in Wismar haben schon 35 Teilnehmer gemeldet, davon alleine 11 aus BW. Es geht also richtig vorwärts und es zeichnet sich ab, dass der Laser 4.7 sich jetzt auch in Deutschland zur am schnellsten wachsenden Bootsklasse entwickelt. Wolf-Peter Niessen.