15.04.10 - Am Mittwoch Abend fand auf dem Obersee die Internationale Seenot- und Fahndungsübung der Wasserschutz- und Seepolizeien statt. Es wurde angenommen, dass ein Motorboot einem anderen Motorboot vor Wasserburg den Vorrang nahm.
Der Bootsführer des vorrangberechtigte Boot musste ausweichen, verlor die Kontrolle über das Boot und kollidierte mit einem Seezeichen. Das Boot sank und drei Personen wurden ins Wasser geschleudert. Es wurde zunächst nationaler Seenotalarm für die Boote der Feuerwehr Wasserburg, der Feuerwehr Lindau, des THW Lindau, der WSP-Gruppe der PI Lindau sowie der Wasserwachten aus Nonnenhorn und Lindau ausgelöst. Die Wasserwacht Wasserburg sicherte die im Wasser befindlichen Rettungsschwimmer mit einem kleineren Motorboot ab.
Zwei der über Bord gegangenen Personen wurden bereits durch das Feuerwehrboot Wasserburg bei der Anfahrt aufgefunden und gerettet. Es war schnell klar, dass eine dritte Person vermisst wurde. Es wurde zunächst mit sechs Booten eine Suchkette aufgebaut. Der gemeinsamen Einsatzleitung in Lindau löste internationalen Seenotalarm aus, nachdem sich sehr schnell herausstellte, dass zur Suche nach der vermissten Person mehr Boot notwendig waren. In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass der Unfallverursacher in Richtung Seemitte flüchtete. Auf dem See wurden neben der Suchmaßnahme, die von der Wasserwacht geleitet wurde, durch die Wasserschutzpolizei eine Fahndung nach dem flüchtenden Motorboot eingeleitet. Ca. 1 Stunde nach dem Unfall konnte die dritte Person durch die in der Zwischenzeit angewachsene Suchkette vor Wasserburg aufgefunden werden.
Durch das Zollboot Graf Zeppelin aus Friedrichshafen konnte fast gleichzeitig das flüchtende Boot vor Langenargen gestellt werden. Jetzt stellte sich heraus, dass auch von dem Boot des Unfallverursachers nach dem Unfall eine Person über Bord gegangen war, die gesucht werden musste. Mit internationalen Kräften aus Österreich (Seepolizei Hard, Feuerwehr Hard), der Schweiz (Schifffahrtsamt Rohrschach, SLRG Rorschach, Seepolizei Thurgau) und Deutschland (DLRG Langenargen und Friedrichshafen, WSP Konstanz sowie die bayerischen Boote) wurde durch das Wasserschutzpolizeiboot aus Friedrichshafen eine Suchkette vor Langenargen gebildet. Mit Einbruch der Dunkelheit konnt auch die letzte Person aufgefunden werden. Die Übung konnte erfolgreich beendet werden. Trotz des erfolgreichen Ausgangs der Übung zeigten sich denoch Defizite, die international aufgearbeitet werden müssen. Es zeigte sich, dass die Kommunikation noch verbessert werden und die Suchformationen mit allen am Wasserrettungsdienst beteiligten Organisatioen und Behörden immer wieder geübt werden muss. Die Wasserschutzpolizei bedankt sich vor allem bei den ehrenamtlichen Kräften für ihr Engagement und die Teilnahme an der Übung. Insgesamt beteiligten sich 20 Einsatzboote , ca. 80 Einsatzkräfte sowie der bayerische Fischereiaufseher mit seinem Boot an der Übung.