21.01.10 - Verantwortliche der luft-, boden- und wassergebundenen Rettungsdienste sowie der Polizei trafen sich am 20. Januar 2010 zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch an der 5. Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum in Münsterlingen im Kanton Thurgau. Das Treffen stand unter der Schirmherrschaft der Kommission Gesundheit und Soziales der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK). Ziel der Treffen ist es, die Zusammenarbeit im Rettungsbereich rund um den See kontinuierlich zu stärken und auszubauen.
"Die Idee der Zusammenarbeit der Rettungsdienste im Bodenseeraum soll weiter ausgebaut und gestärkt werden, um die Möglichkeit zu bieten, fachliche und aktuelle Themen im Rettungswesen gemeinsam und grenzüberschreitend diskutieren zu können", so Roman Wüst, Generalsekretär vom Gesundheitsdepartement St.Gallen und Vorsitzender der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales an der 5. Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum, die am 20. Januar in Münsterlingen im Kanton Thurgau stattfand. "Die Rettungskräfte stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Der Erfahrungsaustausch untereinander und der Blick über die Grenzen ist dabei von großem Nutzen", so Wüst weiter.
Der Thurgauer Regierungsrat Bernhard Koch, Chef vom Departement für Finanzen und Soziales verwies bei seiner Begrüßung unter anderem auf die enge Kooperation zwischen dem Kanton Thurgau und dem Landkreis Konstanz, wo im vergangenen Jahr 22 Einsätze in Konstanz vom Rettungsdienst aus dem Thurgau abgedeckt wurden und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gut funktioniere. Fritz Zweifel, Gemeindeammann von Münsterlingen dankte den Rettungsdiensten für ihre Einsätze zugunsten des Gemeinwohls.
Wie funktioniert der Alltag
Lernen von anderen ist das, was die rund 50 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewegte, um als Verantwortliche von luft-, boden- und wassergebundenen Rettungsdiensten bereits zum fünften Mal zu den Treffen, das in diesem Jahr in den Psychiatrischen Kliniken des Kantonspitals Münsterlingen stattfand, zu kommen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Harry Huber, Koordinator des Rettungswesens im Kanton Thurgau und Leiter der Sanitätsnotrufzentrale 144, der auch über den Aufbau und Organisation des Rettungswesens im Kanton Thurgau berichtete.
Über einen Master-Studiengang Rettungsdienstmanagement, der spezielle Kenntnisse über die Leitung und Organisation von Rettungsdiensten bietet und mit einem Master of Science abschließt, informierte der Betriebsleiter des Rettungsdienstes vom Kantonsspital St.Gallen Günter Bildstein.
Risiken im Alltag des Rettungsdienstes
Dr. Roland Albrecht von der schweizerischen Rettungsflugwacht (REGA) machte sich Gedanken und referierte zu "Risiken im Alltag des Rettungsdienstes" am Beispiel des tragischen Lawinenunglückes im Berner Oberland Anfang Januar, das einem Schweizer Rettungsarzt das Leben kostete. Das Beispiel warf die Frage auf, welches Risiko dürfen, können und sollen Retter auf sich nehmen in Bezug auf die Risikobereitschaft der Gesellschaft? Er unterstrich in seinen Ausführungen auch, wie wichtig es ist, ein Krisenkonzept bereit zu halten, um im Ernstfall darauf zurückgreifen zu können.