Montag, 20. August 2007

Die Nummer 1 gewinnt «on top of the World»!

ST. MORITZ ­ Dramatik pur beim höchstgelegenen Match Race der Welt: Die Nummer 1 der Weltrangliste, der Brite Ian Wiliams, setzte sich im Finale knapp mit 3:2 Siegen gegen den zweifachen St. Moritz-Sieger Mark Mendelblatt (USA) durch. Die Schweizer Gebrüder Monnin gewannen den kleinen Final um Platz 3 gegen Vorjahressieger Paolo Cian aus Italien.

1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2 für Williams: So spannend war das Finale des St. Moritz Match Race noch nie. Die Nummer 1 der Weltrangliste und der zweifache «King of the Mountain» boten hochklassigen Sport. Vor allem der letzte und entscheidende Lauf war an Dramatik nicht zu überbieten: Nach einem ausgeglichenen Start rundete Williams die erste Tonne knapp vor Mendelblatt, luvte bis fast in den Wind an und konnte Mendelblatt so eine Strafe aufzwingen. Mendelblatt blieb dran, hatte bei der Leetonne die Innenposition und zwang Williams zu einem Zeit raubenden Ausweichmanöver. Mendelblatt blieb vorne, doch auf dem letzten Vorwindkurs setzte ihn der Brite von hinten unter Druck und schafft es, ihm auf den letzten Metern nochmals eine Strafe anzuhängen ­ die Entscheidung.

«Das war ein fantastischer Event und Mark ein harter Brocken», freute sich Sieger Ian Williams im Ziel. «Sein Bootshandling war besser, doch wir haben mehr Match-Race-Erfahrung und das konnten wir vor allem im letzten Lauf nochmals beweisen. Wenn Mark nicht so viele Strafen kassiert hätte, dann...» Dann wäre der Amerikaner wohl zufriedener gewesen. So blieb dem zweifachen Sieger «nur» Platz 2. «Wir sind natürlich sehr enttäuscht, dass wir den Sieg auf den letzten Metern noch aus den Händen gegeben haben», so der Amerikaner. «Aber Ian Williams war extrem stark.»

«Das mit den Seilschaften und Beziehungen ist ganz klar kein italienisches Phänomen mehr», staunte Vorjahressieger Paolo Cian bei der abschliessenden Pressekonferenz. «Die Gebrüder Monnin müssen einen direkten Draht zum Malojawind haben.» Denn Eric, Jean-Claude und Marc Monnin vom Yacht Club Immensee (Nr. 12) gewannen das Duell gegen die Nummer 3 der Weltrangliste und Vorjahressieger mit 2:0 Siegen. Eric Monnin: «Das waren tatsächlich komische Windverhältnisse. Vor allem im 2. Lauf hatten wir schon das Gefühl, wir hätten verloren und kamen doch nochmals zurück. Das schmälert aber unsere Freude nicht. Denn das ist unser bisher bestes Resultat.»

Das Trio Monnin platzierte sich als bestes «Schweizer» Team in St. Moritz. Alinghi-Skipper Peter Evans, der für den verletzten Jochen Schümann steuerte, musste sich mit Platz 6 zufrieden geben. «Ich bin schon lange nicht mehr am Steuer gestanden», sagte der Neuseeländer. «Deshalb müssen wir mit dem 6. Platz zufrieden sein.»

Ebenfalls zufrieden war das Team von Matthias Renker vom RC Oberhofen. Die Berner Oberländer klassierten sich bei ihrer ersten Teilnahme an einem Grade-1-Event gleich auf Platz 8. «Das Erreichen der Viertelfinals ist für uns ein Erfolg, doch wir hätten uns schon noch mehr gewünscht», gab Renker zu. Immerhin: Mit Evgeny Neugodnikov und Staffan Lindberg liessen die Berner Oberländer die Nummern 5 und 6 der Weltrangliste hinter sich!

Rennleiter Christian «Blumi» Scherrer: «Ich bin mit dem Event mehr als zufrieden. Das war grossartiger Sport und das Wetter hat trotz den schlechten Prognosen mitgespielt. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.»

Schlussrangliste
1. Ian Wiliams (GBR)
2. Mark Mendelblatt (USA)
3. Eric Monnin (CH)
4. Paolo Cian (ITA)
5. Mathieu Richard (FRA)
6. Peter Evans (Alinghi/NZL)
7. Sebastien Col (FRA)
8. Matthias Renker (CH)
9. Michael Hestbaek (DEN)
10. Matteo Simonceli (ITA)
11. Staffan Lindberg (FIN)
12. Evgeny Neugodnikov (RUS)