31.05.10 - (Hamburg) – Der Generationswechsel erfordert Geduld, aber er kommt: In Abwesenheit der zuletzt sehr erfolgreichen deutschen Starbootflotte und weiterer Leistungsträger in den Disziplinen Laser und Laser Radial kämpfte die durchschnittlich sehr junge Kaderflotte des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) beim fünften von insgesamt sieben Weltcups unter dem Dach des Weltseglerverbandes ISAF bei der Delta Lloyd Regatta vor Medemblik um Anschluss an die Weltspitze. Zu einem Platz in einem Medaillenrennen reichte es für die Nachwuchstalente dieses Mal zwar noch nicht ganz, doch einige Mannschaften stehen vor dem Durchbruch.
Die 470er-Crew Daniel Zepuntke und Dustin Baldwein aus Berlin klopften erstmals an der Finaltür, segelten als zwölfte von 80 Mannschaften nur knapp am Einzug ins Medaillenrennen vorbei. „Die beiden werden uns noch viel Freude machen“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner (Hamburg), „sie sind eine D-/C-Kadermannschaft, haben gerade erst ihr Abitur gemacht und konzentrieren sich jetzt voll auf den Leistungssport. So weit vorne wie in Medemblik waren sie noch nie.“
Noch knapper segelte der Sonthofener Lasersegler Philipp Buhl als elfter an der Finalteilnahme vorbei. Im 49er zeigten die beiden Kieler Erik Heil und Thomas Ploessel mit zwei Tagessiegen, dass sie den führenden Mannschaften in dieser rasanten Olympiadisziplin immer dichter kommen.
Finn-Segler Jan Kurfeld, der sich bei der Europameisterschaft in Split eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte und an den Folgen zum Auftakt der Delta Lloyd Regatta am Ijsselmeer immer noch litt, erkämpfte sich in Holland trotzdem Platz 13, beendete die Serie mit einem Tagessieg.
„Natürlich dürfen wir unter dem Strich nicht damit zufrieden sein, dass wir bei diesem Weltcup kein Medaillenrennen erreicht haben“, sagte Nadine Stegenwalner, „aber ich bin ganz sicher, dass die Bilanz schon beim nächsten Weltcup wieder ganz anders aussehen wird, denn der wird ein Heimspiel und das bedeutet einen zusätzlichen Motivationsschub für unsere Aktiven.“
Der sechste und vorletzte Weltcup der Saison findet im Juni im Rahmen der Kieler Woche statt. Das komplette DSV-Team wird ab 19. Juni antreten.
ERGEBNISSE Delta Lloyd Regatta, Medemblik
470er Männer
1. Nic Asher/Elliot Willis (GBR), 66 Punkte
2. Mathew Belcher/Malcolm Page (AUS), 71 Punkte
3. Sime Fantela/Igor Marenic (CRO), 80 Punkte
12. Daniel Zepuntke/Dustin Baldewein (Berlin), 113 Punkte
25. Ferdinand Gerz/Tobias Bolduan (München), 165 Punkte
27. Jan-Jasper Wagner/Lennart Scheufler (Berlin), 173 Punkte
28. Lucas Zellmer/Heiko Seelig (Berlin), 178 Punkte
470er Frauen
1. Giulia Conti/Giovanna Micol (ITA), 58 Punkte
2. Lisa Westerhof/Lobke Berkhout (NED), 69 Punkte
3. Ingrid Petitjean/Nadege Douroux (FRA), 79 Punkte
16. Wibke Wriggers/Geske Genrich (Kiel), 103 Punkte
22. Tina Lutz/Susann Beucke (Holzhausen/Kiel), 212 Punkte
28. Annika Bochmann/Anika Lorenz (Berlin), 240 Punkte
49er
1. Nathan Outteridge/Iain Jensen (AUS), 79 Punkte
2. Peter Burling/Blair Tuke (NZL), 82 Punkte
3. Nico Delle Karth/Leopold Resch (AUT), 91 Punkte
14. Erik Heil/Thomas Ploessel (Berlin), 143 Punkte
15. Lennart Briesenick-Pudenz/Morten Massmann (Flensburg), 144 Punkte
17. Max Rieger/Moritz Rieger (Friedrichshafen), 150 Punkte
21. Leopold Fricke/Lorenz Huber (Rimsting), 175 Punkte
Finn
1. Ivan Gaspic (CRO), 26 Punkte
2. Rafael Trujillo (ESP), 33 Punkte
3. Marin Msura (CRO), 37 Punkte
13. Jan Kurfeld (Warnemünde), 90 Punkte
Laser
1. Tom Slingsby (AUS), 45 Punkte
2. Matias Del Solar (CHI), 70 Punkte
3. Javier Hernandez (ESP), 73 Punkte
11. Phillip Buhl (Immenstadt), 112 Punkte
Laser Radial
1. Marit Bouwmeester (NED), 28 Punkte
2. Evi van Acker (BEL), 43 Punkte
3. Veronika Fenclova (CZE), 47 Punkte
14. Lisa Fasselt (Kiel), 152 Punkte
RS:X Männer
1. Przemek Marczynski (POL), 15 Punkte
2. Nick Dempsey (GBR), 34 Punkte
3. Nimrod Mashiah (ISR), 35 Punkte
20. Toni Wilhelm (Lörrach), 124 Punkte
RS:X Frauen
1. Blanca Manchon (ESP), 42 Punkte
2. Zofia Klepacka (POL), 56 Punkte
3. Bryony Shaw (GBR), 59 Punkte
39. Amelie Lux (Kiel), 263 Punkte
Match Race Frauen
1. Anne-Claire Le Berre (FRA)
2. Lucy MacGregor (GBR)
3. Támara Echegoyen (ESP)
15. Silke Hahlbrock (Hamburg)