13.05.08 - Der Franzose Damien Iehl hat als erster Franzose das 11. Match Race Germany gewonnen. Vor mitreißender Zuschauerkulisse am Ufer von Langenargen setzte sich Damien Iehls „French Match Racing Team“ in zwei umkämpften Duellen mit 2:0 gegen Jes Gram Hansens dänisches Team „Trifork Racing“ durch.
Den Kampf um Platz drei zwischen dem Weltranglisten-Ersten Mathieu Richard und Weltmeister Ian Williams (Großbritannien) musste die Wettfahrtleitung beim Stand von 1:1 wegen Flaute abbrechen. Platz drei belegten die Franzosen, weil sie in der Zwischenrunde besser platziert waren als die Engländer.
Die Veranstalter und der ausrichtende Yacht-Club Langenargen (YCL) mit seinen 41 freiwilligen Helfern zogen am Pfingstmontag begeistert Bilanz. Initiator und Co-Organisator Eberhard Magg sagte: „Wir haben mit rund 40.000 Besuchern an insgesamt fünf Tagen nicht nur einen neuen Zuschauerrekord zu feiern. Wir hatten Traumwetter und immer dann guten Wind, wenn wir ihn wirklich brauchten. Herausragend waren der Samstag Nachmittag, an dem wir 20 Matches in perfekten Wind- und Wetterbedingungen austragen konnten, und natürlich der Finaltag mit Weltklassesport zum Anfassen.“
Dafür sorgten vor allen Tour-Newcomer Damien Iehl und das Team um Jes Gram Hansen, die sich packende Final-Duelle lieferten. Für Jes Gram Hansen, der im 32. America´s Cup als Startsteuermann des italienischen Teams Mascalzone Latino erfolgreich im Einsatz war, bedeutete sein Sieg ein gelungenes Comeback: „Wir haben zwei Jahre lang nicht an der Tour teilgenommen. Wir sind zwar etwas enttäuscht, dass wir das Finale verloren haben. Anderseits wollten wir hier sehen, wo wir stehen und haben uns selbst bewiesen, dass wir es noch können.“
Damien Iehl hat mit seinem Sieg ein neues Erfolgskapitel in seiner Matchrace-Karriere aufgeschlagen: Der Franzose musste lange für seine erste Einladung zum einem Grade 1 Matchrace kämpfen. Weil mit dem Weltranglisten-Ersten Mathieu Richard sowie dem Weltranglisten-Fünften und America´s Cup-Steuermann Seb Col bereits zwei französische Skipper in der Spitze in der Weltliga der Matchracer segeln, taten sich die internationalen Veranstalter schwer, dazu noch ein drittes französisches Team einzuladen. Und das, obwohl Iehl als Sechster der Weltrangliste zuletzt sehr erfolgreich war. Um seine Einladung für das Match Race Germany hat der 32 Jahre junge Steuermann aus Nantes erfolgreich gekämpft – die Veranstalter bewerteten sein Können höher als den eigenen Wunsch nach Teilnehmern aus möglichst vielen Nationen. Nun hat Iehl dieses Vertrauen mit einer Gala-Vorstellung bei seiner Tour-Premiere belohnt.
Auch Markus Wieser hat nach seinem Sieg im Jahr 2001 – damals nach hochspannendem Duell mit 3:2 gegen Segelikone Jochen Schümann – als Fünfter in diesem Jahr einmal mehr seinen Status als bester deutscher Matchracer unter Beweis gestellt. Der Starnberger Steuermann und sein Team mit Thomas Auracher, Philipp Rotermund, Jacek Wysocki und Tom Baranowski waren zwar über den so knapp verpassten Halbfinaleinzug enttäuscht, zogen jedoch selbstkritisch Bilanz: „Wir segeln ja nur zwei, drei Matchraces im Jahr. Da fehlt es in kritischen Momenten einfach an Routine. Auf diesem hohen Niveau kann man nach eigenen Fehlern eben nicht mehr auf Fehler des Gegners hoffen. Es war hart, aber fair.“
Insgesamt waren am vergangenen Donnerstag zwölf Teams aus neun Ländern an Bord der Bavaria-Yachten auf der Jagd nach 40.000 US-Dollar Preisgeld und Sachpreisen im Wert von 10.000 US-Dollar in den fünftägigen Grand Prix von Deutschland gestartet. Der erste Favoritensturz war schon nach der Vorrunde und dem Hoffnungslauf passiert: Titelverteidiger Paolo Cian musste nach einer von ihm verursachten Kollision und insgesamt nur einem Siegpunkt auf seinem Abschlusskonto die Koffer packen.
Dadurch verlor der italienische America´s Cup-Steuermann seine zum Auftakt der World Match Racing Tour in Brasilien eroberte Führung in der Welttour an den Briten Ian Williams, dem vor Langenargen Platz vier und insgesamt 27 Punkte nach den ersten beiden Tour-Stops zur Übernahme der Spitzenposition reichten. Markus Wieser segelte bei seinem ersten Tour-Einsatz in dieser Saison gleich in die Top Ten auf Ranglistenplatz acht (10 Punkte). Ergebnis >