Rosebud off Organ pipes 2007 Rolex Sydney Hobart Yacht Race ©ROLEX/ Carlo Borlenghi
US-Neubau "Rosebud" berechnet Gesamtsieger beim 63. Rolex Sydney Hobart Yacht Race
29. Dezember 2007 - „Hinreißend, kaum zu glauben.“ Das waren die ersten Worte von Roger Sturgeon aus Fort Lauderdale in Florida/USA, als der Eigner im Zielhafen von Hobart auf Tasmanien erfuhr, dass er mit seiner Segelyacht „Rosebud“ gegen 81 Konkurrenten das 63. Rolex Sydney Hobart Yacht Race nach berechneter Zeit gewonnen hatte. Der Neubau vom Typ der STP65-Klasse siegte auf der 628 Seemeilen langen Traditionsregatta von Sydney aus vor den einheimischen Booten „Ragamuffin“ von Syd Fischer und „Quantum Racing“ von Ray Roberts. Bob Oatleys 30-Meter-Supermaxiyacht „Wild Oats XI“ (ebenfalls Australien), die zum dritten Mal in Folge als Erste im Ziel gefeiert worden war, lag am Ende aufgrund des Handicapfaktors in der Ergebnisliste mehr als fünf Stunden hinter der „Rosebud“.
„Nur wir selbst wissen genau, wie hart wir über mehrere Jahre auf dieses Projekt hingearbeitet haben“, meinte Roger Sturgeon, „wir hatten einen Plan und haben diesen zielgerichtet verfolgt. Es ist unglaublich, bei all den Zeichen, die dagegen sprachen. Wir sind außer uns vor Freude.“ Obwohl am Wochenende noch etliche Schiffe auf der Regattastrecke unterwegs waren, gab der Kommodore des veranstaltenden Cruising Yacht Club of Australia, Matt Allen, die „Rosebud“ bereits als Gesamtsiegerin bekannt. Es ist nach Ted Turners „American Eagle“ in 1972 und der „Kialoa III“ (Jim Kilroy) 1977 erst die dritte US-Yacht, die den Hochseeklassiker gewann.
Für den Gesamtsieg nach IRC-Wertung wird Sturgeon die begehrteste Trophäe des Rolex Sydney Hobart Race bekommen, den Tattersall's Cup. Die Hoffnung der Crews kleinerer Yachten im Feld auf die prestigeträchtige Silberkanne schwand bereits am Sonnabend (29. Dezember) durch eine nächtliche Flaute sowie drehende und entgegenkommende Winde. Die theoretische Möglichkeit, noch in die Spitzengruppe einzugreifen, blieb praktisch unerfüllbar.
Als die „Rosebud“ schon an der St. Elizabeth Pier von Hobart festgemacht hatte, kämpften ihre härtesten Widersacherinnen noch vor der tasmanischen Küste um den Sieg. Die Cookson 50 „Quantum Racing“ hatte das Gesamtklassement zunächst vor der TP52 „Ragamuffin“ und der australischen Reichel/Pugh 55 „Yendys“ von Geoff Ross angeführt. Doch als das Trio nach einem rasanten Vorwindgang bei starkem Nordwestwind auf die Zielgerade der letzten 41 Seemeilen einbog, würfelte eine schwache Brise die Platzierungen nochmals durcheinander.
Mitten in der Nacht lieferten sich die drei Boote wiederum unter Spinnakern ein hochspannendes Finale, in dem die „Quantum Racing“ die „Yendys“ auf der Ziellinie um ganze zwei Sekunden schlug. Die „Ragamuffin“ folgte sechs Minuten und 42 Sekunden zurück, was ihr berechnet dennoch zum zweiten Platz reichte. Allein die „Rosebud“ konnte sie nicht mehr gefährden. Deren kalkulierte Zeit war eine Stunde, 21 Minuten und 33 Sekunden schneller sowie weitere 36 Minuten als die der „Quantum Racing“.
Der Drittplatzierte Ray Roberts analysierte: „Unser Boot eignete sich wirklich ideal für diese Art des Rolex Sydney Hobart, weil es gleich zwei Vorwindabschnitte bei frischem bis starkem Wind gab. Vor allem auf dem letzten Teil vor der Küste Tasmaniens sind wir mit 22 bis 24 Knoten (fast 40 km/h, d. Red.) die Wellen hinunter gesurft. Das war phantastisch, dort haben wir auch viel Zeit gegen die ‚Rosebud' aufgeholt.“
Und weiter: „Außerdem machten wir sieben Seemeilen auf die ‚Ragamuffin' gut und ungefähr genauso viele auf die ‚Yendys'. An der Landecke Tasmaniens sah es anfangs sehr gut für uns aus. Leider gerieten wir kurz darauf in eine Flaute und verbrachten eine Stunde mehr oder weniger auf der Stelle. Hinter Raoul hatten wir noch eine Phase, in der wir nur zwei Knoten fuhren.“
Als die südöstliche Brise auf halbem Weg den Fluss Derwent hinauf auf nördliche Richtungen drehte, ging es noch langsamer voran. „Am Leuchtturm Tasman hatten wir 14 Seemeilen Vorsprung auf Syd (Fischer), und die hat er auf dem Weg nach Norden komplett egalisiert“, berichtete Roberts, „das war eine ernüchternde Erfahrung. Zunächst dachte ich, ‚du Glücklicher, dies ist dein Jahr'. Ich versuche das Rennen seit 1984 zu gewinnen, und dachte nun sei meine große Chance gekommen. Und ich muss zugeben, als die Hoffnungen schwanden, musste ich fast den ganzen Morgen für mich allein dasitzen, um meine Gedanken wieder zu ordnen. Nach einem Wechselbad der Gefühle von den Erwartungen bis zur absoluten Enttäuschung musst du am Ende des Tages eingestehen, dass es nur eine Segelregatta ist und die Konzentration wieder dem Alltag zu gelten hat und du am besten einfach weitermachst.“
Syd Fischer war nicht traurig über das Endergebnis, sondern hocherfreut über die Leistung seiner neusten „Ragamuffin“. Er hatte die TP52 von Roy Disney gebraucht gekauft, und das Farr-Design mit einem neuen Kiel ausgestattet, der am Wind eine höhere Stabilität und mehr Vortrieb brachte.
„Zeitweise waren wir am fliegen, bis fast 30 Knoten schnell“, sagte Fischer, „das Boot ist ganz anders als die anderen, die ich bisher hatte. Vor dem Wind muss die ganze Crew weit hinten im Cockpit sitzen. Dann kommt das Vorschiff so richtig aus dem Wasser heraus und beerdigt sich auch nicht selbst, wenn es durch die Wellen geht. Solange das Gewicht an der richtigen Stelle platziert ist, bleibt das Boot immer gut getrimmt. Zwar kommt eine Menge Wasser übers Deck geschossen, aber die Yacht taucht nicht so tief wie ein U-Boot ein und wird deshalb auch nicht so stark abgebremst.“
War der zweite Platz ein guter Erfolg? „Ja, ich hatte schon ein paar davon“, sagte der Mann der wenigen Worte.
Bruce Taylor, Eigner der brandneuen Reichel/Pugh 40 „Chutzpah“, auch ein Kandidat für den Tattersall's Cup, war ähnlich begeistert über das Bootpotential und weniger enttäuscht über den vierten Gesamtrang. Vor den Wind erreichte das Boot zweimal eine Spitzengeschwindigkeit von 25,4 Knoten und lief über mehrere Minuten mehr als 20 Knoten. „Das Boot ist vor dem Wind eine Rakete wie eine kleine Volvo 70“, so der Eigner. Der Gesamtsieg sei jedoch nicht am Ende verloren gegangen, sondern schon in der zweiten Regattanacht in der Bass-Straße, als sie in eine Flaute geraten seien und sechs Stunden lang nur vier Knoten Fahrt machten.
Der Drittplatzierte Ray Roberts analysierte: „Unser Boot eignete sich wirklich ideal für diese Art des Rolex Sydney Hobart, weil es gleich zwei Vorwindabschnitte bei frischem bis starkem Wind gab. Vor allem auf dem letzten Teil vor der Küste Tasmaniens sind wir mit 22 bis 24 Knoten (fast 40 km/h, d. Red.) die Wellen hinunter gesurft. Das war phantastisch, dort haben wir auch viel Zeit gegen die ‚Rosebud' aufgeholt.“
Und weiter: „Außerdem machten wir sieben Seemeilen auf die ‚Ragamuffin' gut und ungefähr genauso viele auf die ‚Yendys'. An der Landecke Tasmaniens sah es anfangs sehr gut für uns aus. Leider gerieten wir kurz darauf in eine Flaute und verbrachten eine Stunde mehr oder weniger auf der Stelle. Hinter Raoul hatten wir noch eine Phase, in der wir nur zwei Knoten fuhren.“
Als die südöstliche Brise auf halbem Weg den Fluss Derwent hinauf auf nördliche Richtungen drehte, ging es noch langsamer voran. „Am Leuchtturm Tasman hatten wir 14 Seemeilen Vorsprung auf Syd (Fischer), und die hat er auf dem Weg nach Norden komplett egalisiert“, berichtete Roberts, „das war eine ernüchternde Erfahrung. Zunächst dachte ich, ‚du Glücklicher, dies ist dein Jahr'. Ich versuche das Rennen seit 1984 zu gewinnen, und dachte nun sei meine große Chance gekommen. Und ich muss zugeben, als die Hoffnungen schwanden, musste ich fast den ganzen Morgen für mich allein dasitzen, um meine Gedanken wieder zu ordnen. Nach einem Wechselbad der Gefühle von den Erwartungen bis zur absoluten Enttäuschung musst du am Ende des Tages eingestehen, dass es nur eine Segelregatta ist und die Konzentration wieder dem Alltag zu gelten hat und du am besten einfach weitermachst.“
Syd Fischer war nicht traurig über das Endergebnis, sondern hocherfreut über die Leistung seiner neusten „Ragamuffin“. Er hatte die TP52 von Roy Disney gebraucht gekauft, und das Farr-Design mit einem neuen Kiel ausgestattet, der am Wind eine höhere Stabilität und mehr Vortrieb brachte.
„Zeitweise waren wir am fliegen, bis fast 30 Knoten schnell“, sagte Fischer, „das Boot ist ganz anders als die anderen, die ich bisher hatte. Vor dem Wind muss die ganze Crew weit hinten im Cockpit sitzen. Dann kommt das Vorschiff so richtig aus dem Wasser heraus und beerdigt sich auch nicht selbst, wenn es durch die Wellen geht. Solange das Gewicht an der richtigen Stelle platziert ist, bleibt das Boot immer gut getrimmt. Zwar kommt eine Menge Wasser übers Deck geschossen, aber die Yacht taucht nicht so tief wie ein U-Boot ein und wird deshalb auch nicht so stark abgebremst.“
War der zweite Platz ein guter Erfolg? „Ja, ich hatte schon ein paar davon“, sagte der Mann der wenigen Worte.
Bruce Taylor, Eigner der brandneuen Reichel/Pugh 40 „Chutzpah“, auch ein Kandidat für den Tattersall's Cup, war ähnlich begeistert über das Bootpotential und weniger enttäuscht über den vierten Gesamtrang. Vor den Wind erreichte das Boot zweimal eine Spitzengeschwindigkeit von 25,4 Knoten und lief über mehrere Minuten mehr als 20 Knoten. „Das Boot ist vor dem Wind eine Rakete wie eine kleine Volvo 70“, so der Eigner. Der Gesamtsieg sei jedoch nicht am Ende verloren gegangen, sondern schon in der zweiten Regattanacht in der Bass-Straße, als sie in eine Flaute geraten seien und sechs Stunden lang nur vier Knoten Fahrt machten.