Donnerstag, 24. Januar 2008

Guter WM-Start von Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz

MELBOURNE. Zum Auftakt der 470er-Weltmeisterschaft im australischen Melbourne segelten Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz vom pinta racing team am Donnerstag (24. Januar) auf die Plätze vier und neun. Damit belegen die Europameisterinnen aus München und Berlin in der Qualifikationsrunde Rang acht. Es führen Gulia Conti und Giovanna Micol aus Italien.

„Mit dem WM-Beginn müssen wir hochzufrieden sein, denn im zweiten Rennen sah es anfangs ganz düster aus“, berichtete die Steuerfrau vom Württembergischen Yacht-Club aus Friedrichshafen. Grund: Kurz nach dem Start der Wettfahrt dreht der Wind um 30 Grad nach links, doch das deutsche Spitzenteam lag auf der rechten Seite. „An der Luvtonne waren wir Fünftletzte und haben eine famose Aufholjagd gestartet“, so Rothweiler. Und die führte am Ende sogar noch unter die Top ten.

Manche hoch gehandelte Mannschaft erwischte es am ersten Tag schon heftig – sie fuhr ihren ersten „Streicher“ ein. Da in der Endabrechnung nur ein einziges Rennen aus der Wertung gestrichen werden darf, segeln diese Teams bereits mit dem Rücken zu Wand. Rothweiler: „Bei den trickreichen Bedingungen passieren ganz schnell mal Ausrutscher. Da wird es auf die größte Konstanz ankommen.“

Für die Steuerfrau und ihre Vorschoterin von Spandauer Yacht-Club ist die WM schon die zweite Regatta im Olympia-Jahr. Die Sail Melbourne hatten sie Anfang Januar trotz Aussicht auf eine Medaille vor den letzten beiden Rennen abgebrochen, um Kraft zu sparen und das Material zu schonen. „Uns war eine optimale Vorbereitung mit Ruhephase vor der Weltmeisterschaft wichtiger“, erklärt Vivien Kussatz.

Die Saison 2008 ist voll und ganz den Olympischen Spielen untergeordnet, deren Segelwettbewerbe im August in Qingdao rund 800 km entfernt von der Hauptstadt Peking stattfinden. Die 470er-Frauen vom pinta racing team haben die Fahrkarten dorthin quasi schon in der Tasche und müssen nur noch einen so genannten Leistungsnachweis erbringen. Das ist nicht mehr ein guter Platz unter den besten zehn oder zwölf Teilnehmerinnen einer international anerkannten Regatta. „Das nimmt uns den Druck und ermöglicht eine zielgerichtete Saisonplanung“, so das Duo unisono, „schließlich wollen wir in China aufs Treppchen.“


Segeln in Zahlen

Ergebnisse vom ersten Tag der 470er-Weltmeisterschaft in Melbourne/Australien:
1. Gulia Conti/Giovanna Micol (Italien) 4 Punkte
2. Elise Rechichi/Tessa Parkinson (Australien) 5
3. Marcelien de Koning/Lobke Berkhout (Niederlande) 6
4. Nike Kornecki/Vered Bouskila (Israel) 7
5. Xiaoli Wang/Yufeng Huang (China) 10
6. Amanda Clark/Sarah Mergenthaler (USA) 11
7. Christina Bassadone/Saskia Clark (Großbritannien) 12
8. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 13